Wildes Männle als Wunderheiler

Faule Kuh an der Breitengehrenalpe
Faule Kuh an der Breitengehrenalpe
AR

In Ferlewang bei Tiefenbach erschien für mehrer Jahre in jedem Frühjahr ein Wildes Männle, das das Vieh hüten wollte. Es stammte aus Salano, das im Welschland liegt. Dort hatte es die Kunst erworben, gebrochene Glieder zu heilen. Natürlich war es deswegen ganz besonders beliebt. Denn bei den steilen Wiesen geschah immer wieder ein Unfall. Eines Tages lief das Männlein plötzlich weinend davon. Angeblich sei sein Vater gestorben.

Ein Bauer hatte damals aber zugeschaut, wie das Wilde Männle einer Kuh das Bein heilte, indem er ihm mit einem silbernem Hammer einen silbernen Nagel in den verletzten Fuß trieb. Das machte er nach, als sich eine seiner Kühe verletzte. Da er aber Geizig war, verwendete einen billigen eisernen Nagel. Die arme Kuh ist deswegen jämmerlich eingegangen. Wahrscheinlich hat der Bauer auch den welsche Zauberspruch nicht gekannt, der wahrscheinlich das Wichtigste war.

nach "Das Männle aus Salano", Endrös/Weitnauer, S. 160