Waltenberger Haus (2048 m)

Waltenberger Haus 2011
Waltenberger Haus 2011
Katharina Rößle

DAV Sektion „Allgäu-Immenstadt“

Geschichte:

Diese erste AV-Hütte in unserem Gebiet wurde 1875 von der Sektion „Allgäu-Immenstadt“ für 2420 Mark im Bockkar am Anstieg zur Mädelegabel erbaut. Sie muss noch sehr klein gewesen sein, denn sie besaß anfangs nur 8 Schlafplätze aus. Doch erwies sich der Platz als ungünstig, denn innerhalb von wenigen Jahren wurde sie durch Lawinen und Sturzbäche zweimal schwer geschädigt.
Deshalb wurde die Hütte 1885 an der heutigen Stelle mit 35 Schlafplätzen neuerrichtet. Im Laufe der Jahre wurde die Hütte stetig erweitert, doch eine große Alpenvereinshütte wurde sie nie. Nach dem Krieg war viele Jahre der Oberstdorfer Kaspar Schwarz Hüttenwirt. Ab 1978 war es Gerhard Böllmann. Ihm standen 2008 65 Lager 6 bequeme Betten zum Vermieten zur Verfügung. 2010 zog er sich als Hüttenwirt zurück und übergab sein Amt an an den gebürtigen Oberstdorfer Markus Karlinger.
Besonders problematisch ist heute immer noch der Materialtransport. Da der Weg im letzten Aufstieg durch sehr felsiges Gelände führt, waren auch früher Mulis für den Transport nicht geeignet und die Lasten mussten bis vor wenigen Jahren mit Trägern nach oben gebracht werden. Zu meiner Zeit in der Jungmannschaft war es Ehrensache wenigstens einmal im Jahr einen Holzscheit hinaufzuschleppen. Als Dank erhielten wir anfangs eine Suppe, später war uns ein Obstler lieber. Heute wird das Material mit dem Hubschrauber eingeflogen, weil sie als einzigste unserer AV-Häuser auf Oberstdorfer Gebiet keine Materialbahn besitzt.
Benannt ist die Hütte nach dem Alpinisten Anton Waltenberger, ein Freund Hermann von Barths. Im Jahre 1874 war er Mitbegünder der Immenstädter Sektion des Alpenverins, zu der auch Oberstdorf gehörte.

Lage:

an der Mädelagabel unterhalb des westlichen Gipfels der Berge der Guten Hoffnung

Öffnungszeiten:

Mitte Juni bis Mitte Oktober

Aufstieg:

Birgsau (Bus)- Einödsbach - Bacher Loch (2 3/4 Std.)

Touren:

über Heilbronner Weg zur Rappensee Hütte, Weg zur Kempter Hütte, Trettach, Mädelegabel ...

Waltenberger Haus nach seiner Eröffnung 1876 am ersten Standort
Waltenberger Haus nach seiner Eröffnung 1876 am ersten Standort
Archiv Heimatmuseum Oberstdorf
Waltenberger Haus 1904 am neuen Standort
Waltenberger Haus 1904 am neuen Standort
Archiv Heimatmuseum Oberstdorf
Waltenberger Haus 1915
Waltenberger Haus 1915
Waltenberger Haus um 1940 mit dem Wilden Mändle
Waltenberger Haus um 1940 mit dem Wilden Mändle
Archiv Heimatmuseum Oberstdorf
Waltenberger Haus 2011 von der Bockkarscharte
Waltenberger Haus 2011 von der Bockkarscharte
Katharina Rößle