Trudd als Katze
Ein Müllersknecht wurde lange Zeit hindurch allnächtlich arg von der Trudd geplagt. Da nahm er auf den Rat eines erfahrenen Mannes einmal abends einen scharfgeschliffenen Säbel mit in das Bett, blieb wach und passte, ob nichts komme. Da kam auf einmal eine Katz zum Bett herangeschlichen und machte Miene heraufzuspringen. Kaum aber hatte sie die „Däpen“ auf das Schalbrett der Bettlade gesetzt, so hieb ihr der Knecht auch schon mit dem bereitgehaltenen Säbel einen Hieb darauf, dass sie wurzab waren. In demselben Augenblick war die Katz verschwunden.
Am Morgen aber hieß es, die Müllerin liege im Bett, sie sei nachts die Kellerstiege hinabgefallen und habe sich an den Händen arg weh getan. In Wirklichkeit aber waren ihr alle Finger abgehauen. (Oberstdorf)