Traufberg-Alpe (1200 - 1600 m, Galt)

Das Traufbachtal mit den Traufbergalpen
Das Traufbachtal mit den Traufbergalpen
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Vorbemerkung:

Die Bearbeitung der Alpen in diesem Tal war extrem kompliziert. Die Namen verändern sich pausenlos und sind dann oft nicht de­ckungs­gleich. Die Weidegebiete gehören mal da und mal dort hin. Im Folgenden habe ich versucht ein wenig Struktur hineinzubringen.

Die Alpe Traufberg (1217 m) liegt im Traufbachtal. Ursprünglich war der Traufberg eine Dauersiedlung und Lehen derer von Heimenhofen. Erwähnt wurde er erstmals 1333. Um 1559 wurde der Bischof von Augsburg Lehensherr. Die meisten Einwohner mussten ihre Steuern ins Lechtal zum Gericht Ehrenberg zahlen. Das Leben war äußerst hart und entbehrungsreich, weshalb die Bewohner 1749 um eine Steuerermäßigung baten. Im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Höfe nach großen Lawinenschäden schrittweise aufgegeben und nur noch als Sommerweiden genutzt.

Zu diesem Zeitpunkt gab es auf den Weideflächen rundherum schon einige richtige Alpen:

1. Hierenalp (siehe dort) am Fürschießer

2. Gibelalp (siehe dort) am westliche Teil des Kegelkopfes

3. Krautersalp (siehe dort) am östlichen Teil des Kegelkopfes

4. Käserstatt (siehe dort) auf der Südwestseite des Tales unterhalb der Hierenalp

Auch die Bauernhöfe im Tal wurden um 1830 in Sennalpen umgewandelt. Stützle unterscheidet 1848 drei Alpen im Tal:

1. Vordere Traufbergalpe am Talbeginn auf der Höhe des Kleegartens, später Übelhörs Traufberg (siehe dort) genannt. 

2. Hintere Traufbergalpe an der Talmitte, später Edelmändlers Traufberg (siehe dort) genannt. Heute nennt man das Gebiet „Vorderer Traufberg“.

3. Durrachalpe am Talschluss, später Schrätt­lers Traufberg (siehe dort)  genannt. Der alte Hof ist mit der heutigen Alphütte (1217 m) identisch. Heute nennt man das Gebiet und die Alpe „Hinterer Traufberg“.

1877 wurde die Edelmändlers-Alpe von Prinz­regent Luitpold erworben und ging dann im Jahre 1900 durch einen Tauschvertrag an Freiherrn von Heyl. Er brachte in diesen Jahren fast das gesamte Tal in seine Hände. Seinen umfassenden Besitz kaufte schließlich 1953 der Verein der ehemaligen Rechtler.
Seit ca. 1972 besteht die Traufbergalpe, die heute den Vorderen Traufberg, den Hinteren Traufberg, die Käserstatt, das Durach und die Krautersalpe - also fast das gesamte Tal - umfasst, in seinen heutigen Ausmaßen mit 236 ha. 2015 wurden 140 Stück Galtvieh gesömmert. Die Alphütte ist im Sommer bewirtschaftet.

Auf- und Abstieg:

Zu Fuß erreicht man die Alpe von Spielmannsau aus durch den Tobel. Mit dem Montainbike kann man die Fahrstraße, die nach der Alpe Oberau nach Osten abzweigt, nützen.

Das Traufbachtal mit Blick nach Westen
Das Traufbachtal mit Blick nach Westen
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Talschluss des Traufbachtales (mit Märzle und Krottenspitze)
Talschluss des Traufbachtales (mit Märzle und Krottenspitze)
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Rast am höchsten Punkt der Straße in den Traufberg
Rast am höchsten Punkt der Straße in den Traufberg
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Kurz vor der Spielmannsau an der Brücke zweigt der Fußweg in den Traufbachtobel ab.
Kurz vor der Spielmannsau an der Brücke zweigt der Fußweg in den Traufbachtobel ab.
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