Kapelle St. Jakobus in Reichenbach

Kapelle St. Jakobus in Reichenbach
Kapelle St. Jakobus in Reichenbach
Agnes Schöll

Etwas oberhalb der Ortschaft Reichenbach finden wir diese malerische Bergkapelle, die dem Hl. Jakobus gewidmet ist. Im Jahre 1540 wurde sie auf einem älteren, spätgotischen Gebäude neu erstellt, wobei die Umfassungsmauern des Chorraumes erhalten blieben. Im Jahre 1764 renovierte Maurermeister Jörg Schratt aus Hinang die Kapelle für insgesamt 433 fl. 45 kr, indem er neue Putzdecken einzog und eine Sakristei anbaute.
Wenn wir den kleinen Raum betreten, fällt uns sofort der wunderbare, Altar mit seiner spätgotischen Schnitzkunst ins Auge. Im Mittelpunkt steht die Gottesmutter mit sechs Heiligenfiguren. Die vier ausdrucksstarken Holzfiguren, die außen stehen, gehörten schon dem Altar im Jahre 1495 an. Ursprünglich stand dieser in der Schöllanger Marienkapelle der heutigen Pfarrkirche. Ihr Künstler, der damals im Oberallgäu sicher eine führende Stellung einnahm und dem u.a. auch in Imberg und Rechtis Figuren zugeschrieben werden, bleibt leider unbekannt. Die Mittelgruppe mit Maria im Zentrum stammen aus einer Memminger Werkstatt, die unter dem Einfluss des berühmten Ivo-Strigel stand. Die frühbarocke Rahmung des Altars mit vorgestzten Säulen, Blattwerk, Konsolen und dem Giebel stammen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Die ehemalige Altarrückwand zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise den Heimgang Marias und könnte Hans Strigl d. J. zugeschrieben werden. Das Blatt (um 1470) wurde bei der Renovierung 1952 an die südliche Wand der Kapelle neu aufgehängt.

Die beiden Seitenaltäre, rechts Kreuzabnahme und links Maria Himmelfahrt, stammen aus dem frühen 17. Jahrhundert.

Altar der Kapelle St. Jakobus in Reichenbach
Altar der Kapelle St. Jakobus in Reichenbach
AR