Die Seelenkapelle im alten Oberstdorfer Friedhof

Die Seelenkapelle im alten Oberstdorfer Friedhof
Die Seelenkapelle im alten Oberstdorfer Friedhof
Herbert Gruber

Eines der wenigen Bauwerke, das im Zentrum des Ortes nicht dem Großen Brand im Jahre 1865 zum Opfer fiel, ist die Seelenkapelle. Sie steht auf der Westseite der Pfarrkirche - mitten im alten aufgelassenen Friedhof - und wird seit 1931 als Kriegergedächtniskapelle genutzt. Den Eingang bewachen deshalb zwei martialische Soldaten (Künstler: Professor Hermann Bleeker).

Die Kapelle wurde wohl im späten 15. Jahrhundert errichtet. 1504 wurde ihr ein "Ewig Licht" gestiftet, 1524 wurde sie als Beinhaus erwähnt und 1550 als »Todten Capell«. Die erstaunlichen Bemalungen mit den Skulpturen in den Nieschen an der Nordwand entstanden Mitte des 16. Jh. Der Oberstdorfer Pfarrer und Dekan Johannes Frey hatte »das Gemahl« im Dreißigjährigen Krieg anbringen lassen.

Die eindrucksvolle Pietà im Innraum wurde zu Beginn der 40ger Jahre des 20. Jahrhunderts von den Künstlerinnen Minnie Goossens* und Johanna Biehler geschaffen.
Links daneben steht eine Holzstehle, die an Pater Rupert Mayer, den "Apostel Münchens" erinnert.

Nordfassade der Seelenkapelle im alten Oberstdorfer Friedhof
Nordfassade der Seelenkapelle im alten Oberstdorfer Friedhof
Herbert Gruber