Schrattenwangalpe (1403 m; Senn, ganzjährig bewirtet)

Schrattenwangalpe im Winter
Schrattenwangalpe im Winter
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Die Alpe (1403 m) liegt in einem Wiesengebiet (1280 - 1600 m) am NW-Fuß des Söllereck-Ausläufers bei der Bergstation der Söllereckbahn. Mit dieser kann man auch bequem mitten in das Alpgebiet fahren. Von hier aus führen u. a. ein schöner Höhenweg ins Walsertal und ein weiterer Wanderweg zum Freibergsee. Auch mit dem Rad ist die Alpe entweder über Riezlern oder über die Fahrstraße von der Talstation Söllereck (sehr steil!) aus zu erreichen.

Schrattenwang wird noch 1795 ein Vorsäss der Alpe Söller genannt. Erst im Jahre 1887 wurde die Abtrennung Schrattenwangs von der Sölleralpe rechtsgültig vollzogen, wobei die Weiden noch in 59 österreichische (Walser) und 24 bayerische Weiden gegliedert wurden.

Der Wanderweg, der aus Riezlern kommend, das Alpgebiet durchquert, war die früher von den Walsern benutzte Straße nach Oberstdorf. Sie gehörte ab 1423 bis hinunter zum Espan, nahe der Talstation der Söllereckbahn, zum Besitz der Walser. Noch heute sollen die Besitzverhältnisse am Weg nicht eindeutig geklärt sein, denn auf alten Karten sollen "außermärkische" Besitzrechte eingezeichnet sein. Um 1945 wurden auf der 46 ha großen Privatalpe 22 Kühe gesömmert.

Laut Steiner kann "Wang" hier durchaus die Bedeutung "natürlich grünendes Gelände" gehabt haben, die teilweise Vermoorung ließ sicher nicht überall Wald aufkommen. Er meint auch, dass der erste Teil des Namens  "Schratt" von Schrat = "Kobold" kommen könnte.

Alpenhotel zum Schönblick

Im Gebiet der Alpe Schrattenwang auf 1345 m Höhe wurde um die Jahrhundertwende dieses Hotel erbaut. Thürling erwähnt es in seinem Führer von 1891 noch nicht, schreibt jedoch:
„Unter allen Bergfahrten, …, ist die nach Söllereck im Verhältnis zu ihrer Leichtigkeit und Kürze eine der lohnendsten. Außerdem ist das Gebiet durch einen Karrenweg verkehrsmäßig gut erschlossen, denn die alte Walserstraße führte von Kornau über den Schrattenwang und die Ammansalpe hinüber nach Riezlern. Wahrscheinlich war der beginnende Winter­tourismus mit ausschlaggebend, denn das Skigebiet unter dem Söllerkopf war schon sehr früh ein vielbefahrenes Gelände.
Das Alpenhotel zum Schönblick war ganzjährig geöffnet und wurde im Modlmayr Führer als „komfortabel“ bezeichnet. Auf jeden Fall ging man schon bald nicht mehr zum Schrattenwang zum Skifahren sondern zum Schönblick. Auch heute noch ist das „Schönblick“ für viele Oberstdorfer ein Synonym für die Söllereckbahn. Leider habe ich noch nicht viel über das Haus selbst herausfinden können. Zeitweise war es (ursprünglich?) im Besitz der Familie Liebherr. Heute gehört es der Kur AG.

 

Schrattenwangalpe im Sommer
Schrattenwangalpe im Sommer
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