Auf der Sonnenseite des Illertales: Schöllang

Schöllang von Süden
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Auf der Sonnenseite des Illertales an der Kreisstraße nach Sonthofen liegt die Ortschaft Schöllang ca 6 km von Oberstdorf entfernt. Vom südlichen Ortrand aus können Sie den ganzen Oberstdorfer Talkessel mit seinem Bergkranz betrachten. Viele Wander- und auch Radwege laden hier zum Sport ein. Zu Fuß ist auch das Reichenbacher Moorbad in etwa 15 Minuten zu erreichen. Ein besonderer Genuss ist ein kleiner Ausflug auf die Schöllanger Burgkirche, von der sich ein wunderbarer Blick in das Illertal erschließt.

Bis zum Jahre 1804 war die Schöllanger Pfarrkirche die Burgkirche St. Michael. Einerseits der Namenspatron und andererseits die Lage lassen auf ein hohes Alter schließen. Burgenforscher Merkt nahm an, dass dort oben ehemals ein vorgeschichtliches Höhenheiligtum und/oder eine rätischen Höhenburg stand. Urkundlich ist das Geschlecht derer von "Scheillnanch" (1339) früher erwähnt, als der Ort "Schellanc" selbst (1361). 1351 erwerben die Brüder Oswald umd Marquart von Heimenhofen den ehemaligen Rettenbergerbesitz. Doch deren Zeit währte nicht lange, denn Zersplitterung des Besitzes, insbesondere durch Erbteilung führten Mitte des 15. Jahrhunderts dazu, dass die heimenhofschen Nachkommen ihren gesamten Besitz in Schöllang an das Hochstift von Augsburg verkaufen mussten. 1495 weihte man die Frauenkapelle im Ort ein, die dann 1804 zur Pfarrkircheerhoben wurde. Schon seit dem Ende des 15. Jahrhunderts ist eine Unterscheidung zwischen einem unteren und einem oberen Dorf (unter- und oberhalb der Kirche) nachweisbar. 1621 wurde neben der Mühle 42 Häuser gezählt. Nach einem kurzen Rückgang pendelte sich die Zahl der Feuerstätten im 18. Jahrhundert bei etwa 50 ein. 1803 wurde die politische Macht der Bischöfe von Augsburg gebrochen un der Ort kam zu Bayern. Im Jahre 1972 gab Schöllang seine Eigenständigkeit auf und kam zum Markt Oberstdorf.
Der Name kommt nach Dertsch einerseits vom "Schelch" (=Elch), einem schon im Mittelalter in unserer Gegend ausgestorbenen Großwilds, und andererseits vom "Wang", der Bezeichnung für eine sanft ansteigende Weide. Wohingegen Steiner eher glaubt, dass der erstere Teil des Namens den Personennamen "Scello" enthält.

 

Schöllang von der Schöllanger Burg
Schöllang von der Schöllanger Burg
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