Schlappoldalpe (1150 - 1900 m, Senn, bewirtet)

Die bewirtete Hochalpe der Schlappoldalpe unter dem Söllerkopf
Die bewirtete Hochalpe der Schlappoldalpe unter dem Söllerkopf
AR

Die Alpe liegt nordöstlich unterhalb des Fellhorngipfels. Sie nimmt den ganzen Raum zwischen den vom Söllerkopf und vom Fellhorn nach Osten reichenden Gratrückens ein und ist mit 80 ha Lichtweidefläche die größte Sennalpe des Allgäus.

Erwähnt wurde sie erstmals 1451 als stiftkemptisches Lehen. Ehemals gehörte auch die heute selbständige Alpe Bierenwang zu Schlappold. Wegen der günstigen Böden, der talnahen Lage und des leichten Zugangs dürfte diese Alpe eine der ältesten des ganzen Oberallgäus sein. 1642 wurde sie als Gemeinschaftsalpe genannt. 1811 sind von den 116 Genossen 42 Oberstdorfer. 1848 sömmerten rund 200 Stück Galtvieh auf der Alpe. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Alpe Bierenwang schon extra aufgeführt. Offiziell wurde sie 1868 von der Schlappoldalpe abgetrennt. Wann die Alpe zur Sennalpe wurde ist mir nicht bekannt. Um 1945 sömmerten auf der 238 ha großen Genossenschaftsalpe 92 Kühe.

Bis Anfang der 60er Jahren waren 6 Sennen für bis zu 100 Kühe zuständig. Mit der Einführung der Melkmaschine waren es in den 90er-Jahren nur noch drei Männer, Senn, Untersenn und Hirt, die rund 76 Kühe versorgten. Zur Alpe gehören heute drei Hütten: Das Höfle (1350 m), das noch in der Rodungszone liegt, wird in den ersten beiden Wochen nach dem Alpauftrieb beweidet. Danach ziehen sie zum Hof (1706 m), der sich im Übergang zur natürlichen Mattenregion und in Sichtweite der Mittelstation der Fellhornbahn befindet. Dort verbringt die Herde fast den ganzen Sommer. Das Weidegebiet der Herzrückenalpe (1329 m) wird nur zu Beginn und am Ende des Alpsommers für kurze Zeit genutzt.

Besonders zu empfehlen ist der Bergkäse, der am Höfle und auch auf dem Hof hergestellt wird. Der Hof ist bewirtschaftet.

Name:

Steiner meint, dass der Name vom Begriff "slatmolt" (=Sumpfboden) stammen könnte. Er könnte aber auch aus vordeutscher Zeit sein.

Auf- und Abstieg:

Am einfachsten ist der Aufstieg mit der Fellhornbahn, denn die Mittelstation steht nur wenige Meter von der Schlappoldalpe am Schlappoldsee. Da die Alpe mit einer geteerten Straße erschlossen ist, kann man sie auch mit dem Rad erreichen.

Im Käskeller der Schlappoldalpe
Im Käskeller der Schlappoldalpe
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