Schattenberg (1692 m, Daumen-Gruppe)

Das Schmalhorn vom Spätengundkopf
Das Schmalhorn vom Spätengundkopf
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Der Bergkamm, der das Hochtal, in dem der Faltenbach entspringt, vom Oytal scheidet, heißt Schattenberggrat. Der Schattenberggipfel (1692 m) ist eigentlich ein angenommener Punkt im Westen dieses Grates, von dem man einen guten Blick auf Oberstdorf besitzt und auf dem das Gipfelkreuz steht. Das erste 10 Meter hohe Kreuz wurde 1947 von Pfarrer Rupp als „Dorfkreuz“ gestiftet und von Mitgliedern des Oberstdorfer Burschenvereins hinaufgetragen und aufgestellt. Das Nachfolgekreuz wurde dann übrigens 1965 von den „Wilden Mändle“ erneuert.

Die Südseite gegen das Oytal wurde ehemals als Ochsen- (Ochsenhof, Ochsensgehren) und Schafweide (Schäfhof) genutzt. Alle Plätze, die zu steil oder zu klein zur Beweidung waren, wurden zur Heugewinnung (Turmwächterhoibat, Vögelesgeren, Vögelsschwänd, im Hals, Grasruben, Häselesgere, Schergenhoibat u.v.m.) herangezogen. Direkt unterhalb des Vögelesgerens befindet sich die Adlerwand, die noch heute von Steinadlern als Nistplatz genutzt wird. Im 19. Jahrhundert waren es Volksfeste, als die Adlernester durch wagemutige junge Burschen ausgenommen wurden. Das nordwestlich unter dem Gipfel gelegene Waldgebiet wird Dickach genannt und konnte nur zur Brennholz- und Borzengewinnung genutzt werden. Laut Reiser sollen hier früher Wilde Mändle gehaust haben.

Name:

Eigentlich könnte man meinen, dass der Name entstand, weil der Schattenbergrat den Ort Oberstdorf jeweils am Morgen beschattet. Steiner führt dagegen an, dass mit Schattenberg ursprünglich nur das Gebiet auf der nordwestlichen des Berges, der Schattenseite, oberhalb der Seealpe genannt wurde. Erst später wurde der Namen für den gesamten Berg benutzt.

Erschließung:

Von Oberstdorf führt ein unmarkierter Steig auf den Gipfel. Er beginnt in der großen Wiese oberhalb des Kühbergs, hinter den Schattenbergschanzen bei der einzigen einzelstehenden Baumgruppe. Von hier zieht er zuerst leicht ansteigend in Richtung Süden ins Oytal hinein, knickt dann jedoch scharf nach links ab und steigt nun durch einen Fichtenwald steil empor. Am sogenannten Funkensatz hat man einen schönen Blick auf Oberstdorf. Nach diesem Aussichtspunkt verlässt man bald die Baumregion und der Weg führt durch ein Latschenfeld weiter zum Gipfelkreuz hinauf.

Von hier aus kann man auf einem Steiglein weiter bis zum Zeiger gelangen. Der unmarkierte Pfad, der sich dazu auch häufig verliert, befindet sich meist etwas südlich des Grates und ist hin und wieder leicht ausgesetzt. Deshalb ist diese weiterführende Tour nur sehr geübten, ortskundigen Bergsteigern zu empfehlen. Vorsicht ist auch auf den nach Süden liegenden, steilen Wiesen geboten, denn nicht selten trifft man hier auf die Kreuzotter oder deren schwarze Abart, die Höllotter.

Blick auf den Ort vom Schattenberg-Kreuz
Blick auf den Ort vom Schattenberg-Kreuz
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Blick vom Höllwiesenweg auf den Schattenberg
Blick vom Höllwiesenweg auf den Schattenberg
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