Rubinger "Föhl" hilft Wilden Fräulein

Einmal wehte der Wind ein großes Leinenstück, das die Wilden Fräulein am Sturmannsloch zum Bleichen ausgelegt hatten, bis hinüber nach Rubi. Dort fand ein Mädchen das hauchdünne Linnen und zeigte es seiner Mutter. Die wusste sofort, woher ein solch schönes Wäschestück gekommen sein müsste und befahl ihrer Tochter, es sofort wieder den Eigentümerin zurückzubringen. Die waren erleichtert, denn solange sich Gegenstände, die sie hergestellt hatten, unrechtmäßig im Besitz von Menschen befanden, waren sie verletzlich und sterblich. Sie waren durch ein uraltes Gesetz dazu bestimmt, nur das zu verwalten, was zu ihrem eng umgrenzten Lebensraum gehörte. Sie durften deshalb nichts verlieren, um ihre Unsterblichkeit nicht zu gefährden. 
Glücklicher Weise blieben sie diesmal von dieser schlimmen Gefahr verschont. Mit herzlichsten Worten bedankten die Wilden Fräulein sich bei der Rubingerin. Und als diese wieder nach Hause kam, war ihre Truhe, die sie für ihre Aussteuer angeschafft hatte, gefüllt mit den allerfeinsten Leinentüchern.

nacherzählt nach "Wilde Fräulein belohnen ihre Helfer", Endrös/Weitnauer, S. 195