Rappenalpe (1200- 2300 m, Galt)

Das oberste Weidegebiet der Rappenalpe am Rappensee
Das oberste Weidegebiet der Rappenalpe am Rappensee
Katharina Rößle

Sie ist eine der großen Genossenschaftsalpen des Oberstdorfer Bereichs und wurde schon im Jahr 1390 schriftlich erwähnt. Die Alpe liegt auf der Ostseite des Rappenalper Tales und ihre Weidegründe reichen vom Talboden in ca. 1200 m hinauf bis in den Kessel des Rappensees (2046 m) und weiter bis gegen die Große Steinscharte, über 2300 m hoch hinauf. Die Bewirtschaftung dieses Weidegeländes, das sich über 1000 m Höhenunterschied verteilt, verlangt natürlich mehrere Hütten.

Auf dem Talboden - ca. 500 m vor der Schwarzen Hütte - liegt das kleine Steingebäude des Höfles (1200 m), dessen Standort schon mehrfach wechselte. Im südlichen Teil des Gebietes, der verhältnismäßig wenig Weide bietet, liegt das Körber Hüttlein (1518 m) und im höheren Gebiet die sogenannte Schafalpe (1870 m). Der nördliche, größere Teil des Weidelandes wird von der Oberen Rappen-Alpe (1860 m) aus beweidet, sein tiefer gelegener Teil von der Mittleren Rappen-Alpe (1629 m, am Aufstieg zur Rappenseehütte von der Schwarzen Hütte aus). Am Rappensee steht außerdem noch die Obere Seehütte (2085 m).

1848 wurden 150 Stück Galtvieh gesömmert, um 1945 waren es auf der 449 ha großen Genossenschaftsalpe 153.

Name:

Es könnte sein, dass sich der Name auf den Familiennamen Rapp oder auf den Begriff Rappe (=schwarzes Pferd) bezieht. Steiner meint jedoch, dass diese Bezeichnungsweise eines schwarzen Pferdes noch nicht alt genug sei. Er führt den Namen auf den Tiernamen Raben zurück, der ja im Dialekt auch "Rapp" genannt wird. Diese Lösung fügt sich auch gut zu weiteren Flurnamen in diesem Gebiet: Biberalpe, Hundskopf, Hirschgehren, Geishorn, Widderstein, Krabach und Bockbach. Meines Erachtens darf aber der ausgestorbene Waldrapp als Namensgeber nicht ausgeschlossen werden.

Auf- und Abstieg:

Im Rappenalptal führt ein Wanderweg von der Schwarzen Hütte hinauf zur Rappensee Hütte. Er liegt mitten im Alpgebiet der Rappenalpe. Früher gab es noch einen direkten Weg von der Körber-Hütte hinauf zur Schaf Alp. Natürlich kann man auch den Weg von Einödsbach über das Peters Älpele und die Linkers-Alpe zur Rappen-Alpe wählen.

Das Rappenalper Höfle im Rappenalptal
Das Rappenalper Höfle im Rappenalptal
AR
Mittlere Rappenalpe am Eselsweg zur Rappenseehütte
Mittlere Rappenalpe am Eselsweg zur Rappenseehütte
Brigitte Rößle
Die Seehütte der Rappenalpe beim Muskopf
Brigitte Rößle
Die Rappenalpen liegen am ehemailgen Muliweg (1959)
Die Rappenalpen liegen am ehemailgen Muliweg (1959)
Anderl Rößle