Dorothea Taeger

Dorothea Taeger, eigentlich Hanna Anna Luise Henriette Dörries, geb. Ebhardt, wird am 22. April 1892 in Hannover geboren. Sie wohnt von 1941 bis 1976 im Geldernhaus in Oberstdorf, Lorettostr. 16.

Dorothea Taeger kommt im Frühjahr 1941 wegen einer Halsdrüsentuberkulose nach Oberstdorf. Ungeachtet dessen, dass sie krankheitsbedingt und nicht als Evakuierte in Oberstdorf lebt, dass sich auch möglicherweise infolge der kriegsbedingten Lebensmittelknappheit ihr Gesundheitszustand erneut verschlechtert hat, wird sie aufgefordert, bis 1. September 1946 Bayern zu verlassen. Ihre Heimatstadt Hannover aber erteilt ihr keine Zuzugserlaubnis, es bliebe ihr somit nur noch die Aufnahme in ein Sammellager.

Dorothea Taeger ist geschieden, sie muss für ihren 18-jährigen Sohn sorgen, der das Oberstdorfer Gymnasium besucht, und kann durch ihre schriftstellerische Tätigkeit finanziell die notwendige wirtschaftliche Basis aus eigener Kraft schaffen. Diese wäre durch die Ausweisung jedoch gefährdet. In dieser Not wendet sie sich an Otto Adolf Alexander Freiherr von Taube, der verschiedentlich Verbindungen zu Verlagen hat.

Dorothea Taeger schreibt ab 1938 als Feuilletonistin bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung und dann beim Tagesspiegel. Sie tritt als Lyrikerin (z. B. Die Welle; Klage; Der Deutschen Dichtung; Zur Nacht; Der Weinberg; Vorfrühling) und auch als Erzählerin, so mit ihrer Novelle Fortuna und der Erzählung Es war und es war nicht (wohl 1957) in Erscheinung. Seit 1943 hat sie in Oberstdorf auch Kontakt zu Gertrud von le Fort.

Ihr gelingt es, in Oberstdorf zu bleiben. 1976 zieht sie, 84 Jahre alt, dann aus Oberstdorf weg. Sie stirbt am 18.02.1980 in Neuenkirchen (Landkreis Osnabrück).