Arthur Schult
Arthur Schult wird am 4. April 1893 in Odenkirchen (heute Stadtteil von Mönchengladbach) geboren. Er besucht das Gymnasium in Rheydt und studiert ab 1912 Klassische Philologie, Archäologie und Philosophie, ferner Deutsch, Geschichte und Astronomie in Münster und Berlin. Als späterer Beruf ist Pädagoge, Schulpsychologe und Schriftsteller genannt.
Schult heiratet am 11. Juni 1921 in Zehlendorf (heute Berlin-Zehlendorf) die Lehrerin Marie Wilhelmine Zimmermann, geboren am 18. Juni 1896 in Emden/Ostfriesland. Das Ehepaar zieht am 15. Juli 1921 nach Oberstdorf und wohnt dort zunächst im Sanatorium Stillachhaus, dann im Ortsteil Reute, Hausnummer 191 1/7, später Reute 15. Mit seiner Frau Marie gründet und leitet er, unterstützt von einem kleinen Kreis an Mitarbeitern, dort das private Erziehungs- und Erholungsheim Kinderheim Schult (Philadelphia).
Einer breiteren Öffentlichkeit wird Arthur Schult insbesondere durch seine zahlreichen Vorträge und Bücher zu spirituellen und esoterischen Themen bekannt. Schon in jungen Jahren befasst er sich – durchaus kritisch – mit dem Werk Rudolf Steiners und ist von 1927 bis 1947 auch Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft. Daneben faszinieren ihn die Sternbilder, was zu einem seiner Hauptwerke führt: Astrosophie – Lehre der klassischen Astrologie, kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes. Arthur Schult befasst sich theologisch insbesondere mit dem Johannesevangelium, wobei er, angeregt durch Joachim von Fiore (geb. um 1130/1135 in Celico/Kalabrien, gest. 1202 in San Giovanni in Fiore), wie dieser methodisch die allegorische Schriftauslegung der typologisch-historischen vorzieht. Deutlich wird sein Denken in seinen Werken Menschenleben und Johannesevangelium im Lichte der Wandelsterne, dessen erste Niederschrift noch während des Zweiten Weltkriegs (1941) abgeschlossen werden kann, ferner in seinem Hauptwerk Das Johannesevangelium als Offenbarung des kosmischen Christus, das er als Frucht eines jahrzehntelangen meditativen Umgangs bezeichnet. Als wichtigstes seiner nachgelassenen Werke gilt Dantes Divina Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik.
Arthur Schult hält auch in Oberstdorf regelmäßig Vorträge, ungeachtet oder vielleicht auch gerade wegen des Krieges.
Er stirbt am 9. September 1969 in Deuringen (Gemeinde Stadtbergen bei Augsburg) und wird neben seiner am 25. März 1947 verstorbenen Frau auf dem Waldfriedhof in Oberstdorf beigesetzt.
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