Kurt Lange

Kurt Lange wird am 25. Februar 1898 in Berlin geboren. Er ist als Ägyptologe, akademischer Maler, Kunsthistoriker und Schriftsteller tätig. 1924 heiratet er in Berlin Elsa Wusterbarth (geb. 21.10.1900 in Berlin). Die Eheleute Lange kommen 1945 als Evakuierte von Berlin nach Oberstdorf und wohnen zunächst im Gasthaus Birgsau. Im Herbst 1945 erfolgt ein erster Umzug in die Ludwigstraße (damals Hausnummer 251 1/8). Als dieses Haus von den Amerikanern beschlagnahmt wird, zieht das Ehepaar in die Oststraße 37 (Lohnkutscherei Blattner). Nach 1954 wohnen sie zuletzt in der Kratzerstraße 12.

Der kriegsbedingte Wohnsitzwechsel 1945 von Berlin nach Oberstdorf ist für Kurt Lange offenbar nicht in jeder Hinsicht erfüllend. Arthur Maximilian Miller, Lehrer in Kornau und Schriftsteller, schreibt: „Unser gemeinsamer Freund, Kurt Lange, der Verfasser der weltbekannten schönen Bücher über altägyptische Kunst und Kultur, hatte in seinem Drang nach urbaner Lebensart den Versuch unternommen, in Oberstdorf einen geistigen Zirkel zu stiften. Eine kleine Zahl innerlich wacher und höheren Fragen aufgeschlossener Menschen sollte sich regelmäßig im ‚Franziskus‘ treffen, und in gegenseitigen Gesprächen und Darbietungen sollte eine Atmosphäre seelischer Lebendigkeit entstehen, die ein tieferes Atemholen ermöglichte. Unter den Geladenen befand sich auch Gertrud von le Fort. Man traf sich also zur festgesetzten Stunde an dem ausgewählten Ort. Aber schon die erste Zusammenkunft stand unter einem merkwürdigen Stern.“ Denn: Miller liest an diesem Abend aus seinem Roman Der Herr mit den drei Ringen und veranlasst eine Diskussion hinsichtlich des Selbstverständnisses des Dichters in der Annahme, dass er selbst und Gertrud von le Fort ja darin übereinstimmen. Doch das Gespräch nimmt eine andere Wendung. Arthur Schult macht nämlich noch geltend, dass der Künstler der Sphäre des Kosmischen und nicht des Überkosmischen verpflichtet sei, und beruft sich dabei auf Thomas von Aquin. Gertrud von le Fort, der dieses dichterische Selbstverständnis zuwider ist, soll dazu kategorisch und abschließend erklärt haben: „Den Thomas mag ich nicht.“ Von weiteren Gesprächsrunden im Cafe Franziskus ist nichts bekannt.

Kurt Lange stirbt am 12. März 1959 in Oberstdorf und wird auf dem dortigen Waldfriedhof bestattet.