Henriëtte Laman Trip-de Beaufort
Agathe Henriëtte Maria Laman Trip-de Beaufort wird am 13. Oktober 1890 in Baarn (NL) als drittes Kind der Eheleute Binnert Philip de Beaufort (1852–1898) und Alida Henriëtte Cornelia geb. van Eck (1857-1907) geboren. Der Vater, ab 1885 Bürgermeister der Gemeinde Baarn, ab 1897 Bürgermeister von Den Haag, stirbt 1898 im Alter von 46 Jahren, die Mutter 1907 im Alter von 49 Jahren. Henriëtte ist mit 16 Jahren Vollwaise.
Nach dem Tod der Eltern wird der Familienhaushalt im Huize Mariëndaal in Oosterbeek (Gelderland) von der Schwester der verstorbenen Mutter weitergeführt. Henriëtte, die bisher von einer Privatlehrerin und nicht in einer öffentlichen Schule unterrichtet worden ist, besucht von 1907 bis 1909 ein Mädcheninternat in Genf und schreibt sich anschließend als Gasthörerin an der Universität Utrecht für Vorlesungen in Kunstgeschichte, Literatur und Philosophie ein.
1914 verheiratet sich Henriëtte mit dem Rechtsanwalt Herman Laman Trip (1881-1928). Da die Ehe kinderlos bleibt, gründet das Ehepaar 1923/24 das Kinderheim Hohes Licht in Oberstdorf, dessen Leitung zunächst in den Händen von Dr. Elisabeth Dabelstein liegt. Nach dem frühen Tod von Herman Laman Trip lebt Henriëtte die meiste Zeit selbst dort im Sanatorium, in das von ihr ab 1933 insbesondere auch jüdische Kinder aufgenommen werden. Weil das Heim internationalen Status hat, gelingt es ihr, diese mit gefälschten Pässen in die Schweiz zu bringen und so der Verfolgung durch das NS-Regime zu entziehen.
1956 verkauft Henriëtte Laman Trip-de Beaufort das Sanatorium Hohes Licht, um fortan für ihre literarische Tätigkeit (Biografien, Romane, Erzählungen) mehr Zeit zu haben.
Für ihr Lebenswerk erhält sie vielfache Ehrungen.
Am 26. März 1982 stirbt sie in ihrem Anwesen Beukenhof in Bennekom (NL) und wird auf dem dortigen Friedhof begraben.
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