Anton Köcheler
Anton Köcheler war in vielen Vereinen ehrenamtlich aktiv: im Trachtenverein, als Jagdvorsteher, im Heimatmuseums-Ausschuss, als Rechtlervorstand, im Verschönerungsverein. Dazu war er viele Jahre im Marktgemeinderat und seinen Ausschüssen tätig. Köchelers besondere Anliegen waren der Erhalt von Oberstdorf als Bergdorf und die Pflege des hiesigen Brauchtums.
Aufgewachsen ist Anton Köcheler im elterlichen Bauernanwesen. Er absolvierte fünf Jahre Volksschule, drei Jahre Realschule und zwei Jahre Handelsschule. Nebenbei war er zwei Sommer als Hirtenbub auf der Biberalp und der Rappenalp.
1942 musste er ins Wehrertüchtigungslager und 1943 ins Wehrertüchtigungsskilager.
Nach 12 Wochen Reicharbeitsdienst 1944 kam Köcheler in die Ausbildungskompanie der Gebirgsjäger und musste 1945 noch für vier Monate an die Front. Es folgten drei Monate in der Heimatschutzgruppe Oberstdorf, dann ging Köcheler als Meisterhirt auf die Taufersbergalp mit 206 Stück Jungvieh und sechs Kühen.
Als Hirte, Bau- und Waldarbeiter verdiente Köcheler den Lebensunterhalt für seine Familie.
1951 heiratete er die Weberin Zita Degenhard, aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor.
46 Jahre war Köcheler beim Eissportclub Oberstdorf – Eishockey - aktiv, zunächst in der Jungvolk-Mannschaft, bis zur 1. Mannschaft. Er war als Trainer der 1. und 2. Mannschaft, bei der Jugend- und Schülermannschaft ehrenamtlich tätig. Zuletzt vertrat er seinen Sport als Mitglied im Arbeitskreis Eishockey.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr war Anton Köcheler 21 Jahre aktiv, und bis zuletzt passives Mitglied.
Als Zeugwart, Kassier, Geschäftsführer war Köcheler 38 Jahre lang beim Gebirgstrachten- und Heimatschutzverein Oberstdorf ehrenamtlich tätig und war auch hier bis zuletzt Mitglied. Von 1965 bis 1991 kümmerte er sich um die Bewirtung in der Oybele-Halle. 1976 wurde Köcheler zum Ehrenmitglied ernannt.
Beim Heimatmuseumsverein war er Mitglied im Museumsausschuss von 1945 bis 1995 und Verbindungsmann zum Trachtenverein. Davon 18 Jahre auch als Kassier.
Anton Köcheler war Gründungsvorstand (1969) der Interessen-Gemeinschaft der Oberallgäuer Gebirgstrachten und der historischen Tracht vom Altlandkreis Sonthofen und blieb 31 Jahre lang 1. Vorsitzender des Vereins. Seit 2000 war er Ehrenvorsitzender.
Köcheler war Mitglied im Schützenverein Oberstdorf, im Veteranen- und Kriegerverein, im Alpwirtschaftlichen Verein, förderndes Mitglied der Bergwacht, im Verschönerungsverein Oberstdorf, im Gewerbeverband Oberstdorf, im Skiklub Stillachtal, in der Raiffeisen-Genossenschaft, im Verein der ehemaligen Rechtler Oberstdorfs (Beisitzer und Kassenprüfer), in der Lüswiesen-Genossenschaft, in der Jagdgenossenschaft (15 Jahre Jagdvorsteher), Jagdbeirat bei der unteren Jagdbehörde, im Krankenhausförderverein und im Verein der Gartenfreunde Oberstdorf.
12 Jahre, von 1972 bis 1984, war Köcheler Mitglied des Marktgemeinderats Oberstdorf und in diversen Ausschüssen tätig.
Köcheler forscht 35 Jahre zu den Wilde Mändle und ebenso zu den Gebirgstrachten.
Im Eigenverlag veröffentlichte er das Buch „Die Gebirgstrachten im oberen Allgäu“.
Er schrieb Berichte für verschiedene Medien, Beiträge zur Kurzeitung und „Das schöne Allgäu“ sowie für die Sammlung „Unser Oberstdorf“. Auch zur Geschichte des Marktes Oberstdorf Band IV und zum Dialektbuch trug Köcheler wesentlich bei.
Er organisierte fürs Fernsehen zwei Sonntags-Konzerte und „Die Musik kommt“ mit Maria Hellwig. Köcheler hielt Vorträge und versorgte Geschichtsschreiber und Studenten mit dem erforderlichen Material.
Bürgermedaille des Marktes Oberstdorf
In Anerkennung und Würdigung seiner zwölfjährigen Marktgemeinderatstätigkeit, für seinen hervorragenden Einsatz zu Pflege, Erhaltung und Publikation des Brauchtums in Oberstdorf, verbunden mit seinen außerordentlichen, ehrenamtlichen Leistungen für den Ausbau und den Bestand des Heimatmuseums sowie für die Mitgestaltung des Jubiläumsjahres 1995 wird Herrn Anton Köcheler die Bürgermedaille des Marktes Oberstdorf verliehen. Oberstdorf, 18. Dezember 1995, E. Geyer, 1. Bürgermeister
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
Verliehen 1998, überreicht durch Landrat Gebhard Kaiser
https://www.heimatmuseum-oberstdorf.de/aktuelles-lesen/anton-koecheler-zum-gedenken.html
https://www.verschoenerungsverein-oberstdorf.de/unser-oberstdorf/heft-1/sprih-huigaerte.html
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