Oberstdorf, der südlichste Ort Deutschlands
Der Hauptort Oberstdorf der gleichnamigen Marktgemeinde liegt auf einer Meereshöhe von 843 m in einem weiten Talkessel umgeben von den Bergen der Allgäuer Alpen. Die Bebauung konzentriert sich rund um den hohen Kirchturm der katholische Pfarrkirche. Vorausschauende Bürger haben bisher erfolgreich verhindert, dass die Wiesenflächen, die den Ort umgeben, zersiedelt wurden. Im Ort lebt ein Großteil der knapp 10.000 Einwohner der Marktgemeinde und hier befinden sich auch die meisten der ca. 2.400 Vermieterbetriebe, die über 17.000 Gästebetten anbieten.
Aus dem Band I der „Geschichte des Marktes Oberstdorf“ erfahren wir, dass sich der Kernort Oberstdorf kurz vor der ersten Jahrtausendwende ursprünglich aus mehreren kleineren Siedlungsschwerpunkten (z.B. „in den Höfen“ und „Frohmarkt“) entwickelte. Diese kleinen Siedlungen wuchsen im Laufe der Jahrhunderte zur Gemeinde Oberstdorf zusammen. Eine Leitersystem entstand, in dem die Ost- und Weststraße und die Nebelhorn- und Walserstraße die Holme bildeten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1141, als die Pfarrkirche geweiht wurde.
Bis zum Beginn der Neuzeit hatte sich das Dorf zu einer selbstbewussten Gemeinde entwickelt. Dies stellten sie auch mit dem Bau des höchsten Kirchturmes im oberen Allgäu zur Schau. Da die Bewohner aber fast vollständig von Land- und Alpwirtschaft lebten, war bei der Einwohnerzahl von ca 1500 eine natürliche Grenze erreicht.
Erst als sich mit dem Tourismus Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Einnahmequelle erschloss, begann der Ort wieder zu wachsen und er sprengte nun das Jahrhunderte alte Leitersystem. Die Wiesen um den Ort wurden erschlossen und eine Reihe von touristischen Betrieben siedelten sich an. Der Ort in seiner heutigen Ausdehnung entstand.
Der Name erklärt sich eigentlich von selbst. Oberstdorf war und ist das oberste Dorf im Allgäu.
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