Mussenalpe (ca. 1300 m, aufgelassen)

Heute steht in der Nähe des Standorts der alten Mussenalpe die Kapelle am Knie
Heute steht in der Nähe des Standorts der alten Mussenalpe die Kapelle am Knie
Herbert Gruber

Die Weidegründe der Mussen-Alpe lagen zwischen dem Oberen Knie und dem Sperrbachtobel, weshalb sie auch als Sperrbach-Alpe bekannt war. Hermann Barth, der Pionier des Bergsteigens beschrieb sie in seinem Buch "Aus den Nördlichen Kalkalpen" mit folgenden Worten: „... ein niedriges, altes Bretterwerk mitten in Stein- und Felsgetrümmer, das dem ungeübten Auge auf 20 Schritte Entfernung unbemerkbar bleiben konnte.“

Erst als die Mädele-Alpe in Ober- und Unteralpe aufgeteilt wurde und das Gebiet dazwischen dadurch uninteressant geworden ist, fing die Mussen-Alpe an, als solche zu existieren. Da diese Alpe weder von Groß noch von Stützle erwähnt wird, kann sie von keiner größeren Bedeutung gewesen sein. Steiner erwähnt, dass dort bis zu 12 Kühe gesömmert haben sollen. Im Steuerkataster (Lagerbuch) der Gemeinde Oberstdorf, das 1835 abgeschlossen wurde, stand jedoch, dass es 6 Kühe und 100 Schafe gewesen seien. Spätestens im Jahre 1891 - wahrscheinlich schon früher - wurde die Sperrbachhütte durch Lawinen zerstört.

1894 wurden die Alpe vom Prinzregenten Luitpold erworben, ging dann im Jahre 1900 durch einen Tauschvertrag an Freiherr von Heyl und schließlich 1953 durch Kauf an den Verein der ehemaligen Rechtler.

Name:

Der Name geht auf den Besitzer der Alpe aus dem Jahre 1875 zurück. Es war ein Spielmannsauer mit dem Namen (Christosto)mus Schugg.

Auf- und Abstieg:

Der Weg von der Spielmannsau zur Kemptner Hütte führt durch das alte Weidegebiet. Am Knie steht heute eine kleine Kapelle.

 

Der Sperrbachtobel auf einer alten Postkarte um 1900
Der Sperrbachtobel auf einer alten Postkarte um 1900
Bildarchiv Peter Traskalik