Linkersalpe (1779 m, aufgelassen, Schafe)
Die im Jahre 1450 erstmals schriftlich genannte Linkersalpe ist heute beschränkt auf die hochgelegenen Weideböden (1450- 2050 m) über der Ost-Flanke des Rappenalper Tales,
am Nordwest-Fuß des Linkerskopfs. Aufgrund der urkundlichen Belege kann kein Zweifel bestehen, dass einstmals auch die Alpe Buchrainen dazugehörte. Ebenso wird im 18. Jahrhundert die Breitengehren-Alpe zeitweise zur Linkersalpe gezählt. Möglicherweise gilt das auch für das Petersälpele, da es erst im 19. Jh. als eigene Alpe bezeugt ist. Von der ersten Nennung an war die Linkersalpe stets im Besitz Weniger. Da sie als Ganzes verkauft und schließlich aufgeteilt wurde, zeigt deutlich, dass sie nie eine Genossenschaftsalpe war, wie die anderen großen Galtalpen des Oberstdorfer Gebietes. Daher scheint es gut begründet, wenn der Name vom Personennamen Lingg abgeleitet wird.
1848 sömmerten 33 Kühe auf der Alpe. 1882 erwarb Prinzregent Luitpold die Alpe und gliederte sie in sein Jagdgebiet, den sogenannten "Prinzenbogen" ein. 1937 konnte der Obermaiselsteiner Land- und Gastwirt Max Schwegerl die Alpe von seiner "Königlichen Hoheit, Frau Herzogin Wiltrud von Urach, Gräfin von Württemberg, geborene Prinzessin von Bayern" abkaufen. Um 1945 weideten auf der 94 ha großen Alpe 28 Kühe. Max Schwegerl baute nach dem Krieg die Linkersalpe nicht nur neu auf, sondern legte auch gleich 80 Schlafplätze an. Außerdem benannte er sie in Enzianhütte um, um deutlich zu machen, dass seine Alpe jetzt eher touristisch genutzt werden würde. Heute befindet sich die Alpe in der 3. Generation in der Hand der Familie Schwegler. Das ehemalige Matratzenlager wich in der Zwischenzeit komfortablen Betten.
Ein bisschen Alpe ist die Linkersalpe aber doch noch geblieben, auch wenn sich an dem Berggras an den Flanken des Linkerskopfs jetzt statt der Kühe meistens Schafe sattfressen.
Auf- und Abstieg:
Die Hütte bietet eine willkommen Brotzeitstation auf dem Weg, der von Einödsbach zur Rappenseehütte führt.