Krottenspitze(n) (2553 m, Krottenspitz-Gruppe)

Der Krottenspitzengrat - markante Bergkette in den Allgäuer Alpen
Der Krottenspitzengrat - markante Bergkette in den Allgäuer Alpen
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Von Oberstdorf kann man den Krottenspitzen­grat als spitzige Berggruppe mit seinem markanten Abschluss, der Krottenspitze, hinter dem Fürschießer sehr gut erkennen. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts wurden diese Berge mit Öfnerspitze und dem Großen Krottenkopf gemeinsam als Krottenköpfe bezeichnet. An der Krottenspitze entspringen drei Grate, die in Bergketten münden: nach Westen ist es der Krottenspitzengrat, der zum Fürschießer führt, nach Nordwesten mündet der steile Nordgrat im Grat der über Kreuzeck und Rauheck führt und sich weiter verzweigt und schließlich nach Südosten, wo Öfnerspitze und Großer Krottenkopf folgen.

Drei Bergfreunde aus dem schwäbischen Unterland errichteten 1948 ein Eisenrohrkreuz und feierten dort danach über viele Jahre jährlich eine Bergmesse.

Name:

Der Name stammt entweder vom Tiernamen „Kröte" (eher unwahrscheinlich) oder vom romanischen Wort „crypta" ab. Berge mit Tiernamen trifft man bei uns häufig an und sie sind schon lange nachweisbar. In einer Sage wird der Name, nachdem man seinen Sinn nicht mehr verstand, auch diesbezüglich erklärt. Die bösen Geister der Umgebung sollen als Kröten hierher verbannt worden sein. Der Name „crypta" jedoch hat laut Steiner u.a. die Bedeutung von „Felsen, Felsblock neben einer Höhle". Dies könnte sich auf das Aussehen dieser Berge mit ihrer wilden, zerrissenen Felsbeschaffenheit beziehen, in der es viele Zacken, Türme, Überhänge und kleine Höhlen gibt.

Erschließung:

Die einfachste Route auf die Krottenspitze beginnt am Sattel zwischen Öfner- und Krottenspitze und führt in einer Viertelstunde zum Gipfel (I). Der Krottenspitzengrat selbst ist nur für sehr gute Kletterer reizvoll. Die schwierigsten Stellen haben Schwierigkeitsgrat IV.

Ersteigungsgeschichte:

Da der Gipfel nur durch eine 80 m tiefe Scharte von der Öfnerspitze getrennt ist, müssen beider Gipfel hier gemeinsam betrachtet werden, insbesondere weil die Überschreitung selbst sehr leicht ist (I). Wahrscheinlich wurde 1854 ein Vermessungssignal auf die Öfnerspitze gesetzt. Im selben Jahr erstieg Gümbel den Berg über seine Nordostflanke. Im folgten auf anderen Routen u.a. Bart (1869) und J. Enzensberger (1893), der dann auch von Norden kommend 1897 eine Erstbesteigung durchführte. Den Krottenspitzengrat begingen Dr. Beindl und A.A. Schulz 1902 erstmalig.

"Gähwinda" an den Krottenspitzen und dem Fürschießer
"Gähwinda" an den Krottenspitzen und dem Fürschießer
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Die Krottenspitze von der Krautersalpe
Die Krottenspitze von der Krautersalpe
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