Kratzer (2425 m, Mädelegabel-Gruppe)
Der schon im Jahre 1667 bezeugte Berg (Krazerspitz) ist ein Wahrzeichen Oberstdorfs. Kaum eine Ortsansicht, in der er nicht oberhalb der Pfarrkirche im Mittelpunkt thront. Er liegt im Talschluss des Trettachtales zwischen dem Krottenkopf und der Mädelegabel. Von Oberstdorf aus macht der mehrgipflige Berg einen sehr zerrissenen Eindruck und wirkt wie eine Felsruine. Im Kratzerfeld auf der Nordseite findet jedes Frühjahr das berühmt-berüchtigte Kratzerrennen des Skiclubs Oberstdorf statt. 1951 wurde von der Kolpingsfamilie Kempten ein erstes Kreuz auf dem Kratzer errichtet.
Name:
Wenn man die Form des Berges betrachtet, kann der Name leicht erklärt werden. Insbesondere wenn man weiß, dass die Lechtaler den Namen gegeben haben. In der Tiroler Anich-Karte von 1774 wird er „Krazer-Spiz“ bezeichnet. In Tirol gibt es eine dreizackige Haue, die Kratzer genannt wird. Außerdem erwähnt Steiner, dass im oberen Allgäu schon für 1361 ein Familienname Kratzer belegt ist, die Bildungsweise des Namens war also geläufig.
Früher war der Berg auch unter dem Namen Groppen bekannt und es ist nicht auszuschließen, dass der altbezeugte Name Mädelinspitz auf den Kratzer und nicht auf die Mädelegabel zu beziehen ist.
Erschließung:
Von Süden erreicht man die einzelnen Gipfelzacken vom Weg, der von der Kemptner Hütte zur Mädelegabel führt. Zuerst steigt man weglos über Geröll und Gras zu den Gratscharten hinauf. Die Zacken selbst können über einfache Kletterei durch brüchigen Fels erreicht werden.
In der Nordwand befinden sich einige anspruchvollere Kletterrouten.
Weitere Links:
Alpen: Obere Mädelealpe