Unsere Außenstelle über dem Breitachtal: Kornau
Beschreibung und Geschichte
Über die ältere Geschichte Kornaus ist fast nichts bekannt. 1493 wurden die Oberstdorfer und Kornauer Güter gegeneinander abgegrenzt. Der seit 1637 nachgewiesene Flurname Mühlacker legt nahe, dass auch eine eigene Mühle vorhanden war. Im 19. Jh. umfasste die ehemals selbständige Ortschaft 25 Häuser mit einer kleinen Kapelle und einer Schule.
Der Name scheint auf den ersten Blick auf die Wörter "Korn" und "Au" zurückzugehen. Laut Steiner lassen jedoch die Belege vor 1500 und die Mundartform keinen Zweifel daran, dass zumindest der zweite Bestandteil mit Au nichts zu tun hat. Auch das Getreide "Korn" wird von Steiner verworfen. Die Form Corneja ist laut Baumann schon seit 1166 nachgewiesen und könnte eventuell auf vordeutschen Ursprung hinweisen. Hier sei auch auf den merkwürdigen Kornauer Flurnamen Maueracker oder Mauerlach verwiesen, der nicht selten auf römische Mauerreste hindeuten soll.
Für ein hohes Alter der Siedlung spricht laut Steiner vielleicht auch, dass die Zugehörigkeitsbezeichnung für Kornau in Oberstdorf mit dem Suffix -ing gebildet wird, was nur noch bei weiteren fünf Ortschaften geschieht. Die Einwohner sind also die Korninger.
Lage
Die Ortschaft Kornau liegt auf dem sanft abfallenden Rücken, der vom Söllereck kommend nach Norden zieht und das Stillach- und Breitachtal voneinander trennt. Hier breitet sich in etwas über 900 m Höhe die kleine Ortschaft mit seinen Wiesen im weiten, flachen Gelände aus. Über den Flyschuntergrund des Rückens ist überall lehmiges
Moränenmaterial gebreitet, das einen recht guten Ackerboden ergibt, soweit es nicht in ebener Lage zur Vermoorung neigt.
Heute liegt der Weiler ein wenig abseits der Bundesstraße ins Kleine Walsertal. Vom Ort aus sind es nur wenige Meter bis zur Söllereckbahn. Viele Wanderwege führen durch Kornau und besonders lohnenswert ist ein Ausflug in die nahe Breitachklamm.
Entfernung von Oberstdorf: ca 3 km