Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Oberstdorf

Die katholische Pfarrkirche ist der Mittelpunkt des Ortes.
Die katholische Pfarrkirche ist der Mittelpunkt des Ortes.
AR

Die katholische Pfarrkirche der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist, sie ist dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht, steht am Marktplatz in der Ortsmitte.

Der 66 m hohe spitze Kirchturm, der höchste im oberen Illertal, und das große Kirchenschiff sind schon von weitem zu sehen. Im großen Kirchenraum versammeln sich die Gläubigen zu Gottesdienst.

Vier Altäre, schöne Bilder und Statuen schmücken das Gotteshaus. Im Chorraum stehen Hochaltar und Volksaltar. Auf der linken Seite ist der Pfingstaltar  und rechts der Weihnachtsaltar, die beide vom Oberstdorfer Claudius Schraudolph bemalt wurden.
Von der schön geschnitzten Kanzel predigte früher der Priester. Über der Empore ist die große Orgel. Hoch droben auf dem Glockenturm ruft das Geläut der Kirchenglocken zu Gebet und Gottesdienst.

Im Kirchenraum finden wir kostbare Werke, die Brände, Krieg und Plünderung überlebt haben:
Über dem Weihnachtsaltar
Muttergottes (um 1430/35), die die "schöne Oberstdorferin" genannt wird.
An der Seitenwand neben dem Weihnachtsaltar:
- St. Nikolaus mit Buch und 5 Goldkugeln (um 1410/20 aus der Klausenkapelle
- St. Leonhard, im Allgäu der Schutzpatron des Viehs (17. Jh.)
- St. Magnus, Apostel des Allgäus mit dem Drachen (18. Jh.)
An der Südseite:
- frühbarockes Kreuz mit Brandspuren von 1865
- Hl. Sebastian (aus dem 17. Jahrhundert)
- Muttergottes mit dem diagonal liegendem Jesuskind (um 1490, das ursprüngliche Gnadenbild aus der Abbachkapelle)
- Altarbild der Pestkapelle
An der Nordseite:
- Mutter Anna mit Maria als Kind (um 1350)
- 7 barocke Passionsbilder ( von Johann Baptist Herz aus Fischen, 1710 in die Kirche gebacht)

Neben der Kirche befindet sich der alte Friedhof. Er ist nun der Ehrenhain für die Verstorbenen. Die Seelenkapelle, die 1865 nicht abgebrannt ist, wurde in eine Kriegerkapelle umgestaltet. Am südlichen Rand befindet sich der sogenannte "Ablass" mit dem Kreuzweg. Früher erhielt man für das Beten des Kreuzweges einen Ablass, d.h. man erhielt einen Nachlass von zeitlichen Sühnestrafen.

Die Geschichte unserer Pfarrkirche

991   
1. Pfarrkirche (Jahreszahl ist nicht gesichert!)
1419 
2. Pfarrkirche
1618 - 1648 
Im dreißigjährigen Krieg plünderten schwedische und kaiserliche Truppen mehrmals Oberstdorf und dabei auch die Oberstdorfer Pfarrkirche.
1865 
Beim großen Brand brannte sie neben 146 Wohnhäusern ab
1866/67
Beim Um- und Neubau nach dem Brand wurden das Kirchenschiff verlängert und die Grundmauern erhöht. Der Innenraum erhielt einen neuen Chorraum. Die alte Sakristei wurde abgebrochen und die neue zweistöckige erbaut.
1867
feierte man wieder den 1. Gottesdienst
1914 - 1918
Im 1. Weltkrieg und im 2. Weltkrieg (1939 - 1945) wurden die Kirchenglocken vom Turm geholt und für Waffen eingeschmolzen. Nur die große Kirchenglocke wurde verschont und hängt heute noch als einzige von damals (1866) im Turm.

Die katholische Pfarrkiche von Oberstdorf
Die katholische Pfarrkiche von Oberstdorf
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Der Altarraum der katholischen Pfarrkiche von Oberstdorf
Der Altarraum der katholischen Pfarrkiche von Oberstdorf
Herbert Gruber
Seitenaltar in der katholischen Pfarrkiche von Oberstdorf
Seitenaltar in der katholischen Pfarrkiche von Oberstdorf
Herbert Gruber
Die katholischen Pfarrkiche von Oberstdorf vor dem Brand 1865
Die katholischen Pfarrkiche von Oberstdorf vor dem Brand 1865
Archiv Heimatmuseum Oberstdorf