Ifen, Hoher (2230 m, Ifen-Gruppe)

Der markante Gipfelaufbau des Ifens
Der markante Gipfelaufbau des Ifens
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Ganz im Westen unseres Gemeindegebietes führt ein Grenzzacken gerade noch auf den Gipfel des Hohen Ifens und etwa die Hälfte des nordöstlich darunterliegenden Gottesackerplatteaus liegt auch auf deutschem Gebiet. Der Ifen ist mit seinen, in drei Stufen, nach Nordosten ins Hirschgundtal senkrecht abfallenden Felswänden (Ifenmauer, Obere Gottesackerwände, Untere Gottesackerwände, Gatterwände) einer der markantesten Berge der Allgäuer Alpen und ist auch von weitem sehr gut erkennbar.
Schon 1908 befand sich auf dem Gipfel ein einfaches Stangenkreuz, das 1930 von Walsern durch ein mächtiges Holzkreuz ersetzt wurde.

Geologisch besonders interessant ist das öde und verkarstete Gottesackerplatteau, das sich zwischen Ifenmauer und den Oberen Gottesackerwänden auf ca. fünf km2 ausbreitet. Heute steht es unter Naturschutz. Seiner Friedhofseinsamkeit verdankt er seinen Namen.

Natürlich machten sich die Menschen früher darüber Gedanken, wie so eine gottverlassenen Landschaft entstehen konnte. Das regte die Fantasie an und so entstand die Sage „Die verwunschene Alpe" (siehe „Gottesackeralpe“).

Wie für ein Karstgebiet üblich, gibt es auch hier mehrere große Höhlen. Die zwei bekanntesten sind das Hölloch im Mahdtal und das auf der Westseite des Ifens liegende Schneckloch (österreichisch).

Wer sich genauer mit dem Ifen und dem Gottesackerplatteau beschäftigen will, dem sei der hochinteressante Artikel „Der Hohe Ifen und das Gottesackergebiet sowie ihre Entstehungsgeschichte“, den Siegfried Kerle im Heft 25 „Unser Oberstdorf verfasste, empfohlen.

Name:

Das Grundwort „Nyfer“ ist im Deutschen schon längst ausgestorben, in der schwedischen Mundart jedoch noch vorhanden. Dort hat er die Bedeutung von "Steilabbruch", was ja auf den Ifen im besonderen Maße zutreffen würde. Bei Dertsch finden wir keine Namenserklärung.

Erschließung:

Am einfachsten ist der Aufstieg, wenn man zuerst mit dem Ifenlift (Schwarzwassertal, Auenhütte) zur Ifenhütte (1586 m) hinauffährt und von dort zum Gipfel hinaufläuft. Dabei überwindet der Steig in einer kleinen Scharte die hohe Felswand.

Ein weiterer Aufstieg führt durch das Schwarzwassertal zur Schwarzwasserhütte und von dort über den Gerachsattel zum Gipfel.

Ein besonders interessanter Weg führt aus dem Rohrmooser Tal zum Gatterkopf, dann weiter zum Torkopf, nun über das Gottesackerplatteau zum Hahnenköpfle und von hier durch die oben genannte Scharte auf den Ifen-Gipfel.

Auch aus dem deutschen Hirschgund leitet ein Steig über den Hirscheck, die verfallene Gottesacker-Alpe und das Gottesackerplateau zum Hahnenköpfle und von dort weiter zum Gipfel.

Besteigungsgeschichte:

Spiehler nimmt als gesichert an, dass der Berg erstmals bei der Triangulierung und Katasteraufnahme Tirols und Vorarlbergs zwischen 1816 und 1820 bestiegen wurde. H. v. Barth war 1869 auf dem Gipfel.

Anmerkung:

An der Schneiderküren-Alpe wurde um das Jahr 2000 ein steinzeitlicher Wohnplatz freigelegt. Durch dessen Fundgegenstände konnte eine Kontinuität der Besiedlung des Allgäuer Alpenraums seit der Mittelsteinzeit nachgewiesen werden.

Der Gipfel des Ifens von der Bergstation der Ifenbahn
Der Gipfel des Ifens von der Bergstation der Ifenbahn
Brigitte Rößle
Der Gipfelaufbau des Ifen vom Walmendinger Horn
Der Gipfelaufbau des Ifen vom Walmendinger Horn
Ulrich Rößle
Der Ifen und das Gottesackerplatteau
Der Ifen und das Gottesackerplatteau
AR