Der Höllwieslift
Geschichte:
Als der Höllwies-Lift im Jahre 1962 seine Jungfernfahrt am Osthang des Söllerecks antrat, war die Aufstiegshilfe mit ihren zwei Kilometern der längste Ski-Schlepplift Deutschlands. Die beiden Oberstdorfer, Max Maile und Franz Jäger, hatten die Sache damals angepackt. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Oberstdorf nur die Nebelhorn-Gondelbahn mit ihren Gipfel-Liften, die Söllereck-Sesselbahn und den Karatsbichellift.
Der Höllwies-Lift mit seiner Talstation an der Ziegelbachhütte und dem Endpunkt 520 Meter weiter oben am Berg sollte als Ergänzung zur Familien-Piste am Söllereck den Skisport für die geübten und anspruchsvollen Brettl-Freunde ankurbeln. Auch wenn gleich der zweite Winter den Liftbetreibern wegen Schneemangels eine schwierige Durststrecke bescherte, ging das Konzept auf, denn schon nach fünf Jahren hatten sich die 600000 Mark Investitionskosten rentiert. Es wurde ordentlich Gewinn gemacht, obwohl die die Skifahrer nur am Wochenende und in den Ferienzeiten einfielen. Viele Oberstdorfer verbindet heute (2002) ein beinahe sentimentales und emotionales Verhältnis mit dem Höllwies-Lift und den "alten" Skifahreren sind noch die starren Gestänge mit dem kalten Tellern in bleibender Erinnerung. 500 Personen konnte er in der Stunde auf den Berg befördern.
Doch schon nach 8 Jahren war das zu wenig und die beiden Erbauer verkauften die Anlage an die an die Söllereckbahn und spätere Kur- und Verkehrsbetriebe AG, die das nötige Kaptal besaß, um den notwendigen Neubau des heute noch bestehenden Doppelbügel-Schlepplifts durchzuführen.
Heute führt der Lift ein Schattendasein, denn Bügellifte für solche Entfernungen sind einerseits nicht mehr zeitgemäß, da zu unbequem, und außerdem fehlt in den heutigen schneearmen Wintern eine Beschneiungsanlage für die gesamte Abfahrtsstrecke. Bis zur Hälfte, dort gibt es extra eine Einstiegsstelle, ist der Lift jetzt jedoch beschneit. Leider haben sowohl die Kur- und Verkehrsbetriebe AG als auch der Verschönerungsverein zur Zeit nicht das erforderliche Kapital um hier in die Zukunft zu investieren.