Hirschgundalpen (1300 -1900 m, Galt)

Der Grenzübergang nach Österreich an der Straße von Rohrmoos nach Siebratsgfäll
Der Grenzübergang nach Österreich an der Straße von Rohrmoos nach Siebratsgfäll

Ein Teil der Hirschgund-Alpen liegt im äußersten Westen der Gemarkung Tiefenbach im Übergang zur Gemeinde Sibratsgfäll, nordwestlich des Roßkopfes in 1.300 bis 1.900 m Höhe. Die Alpe wurden schon 1446 urkundlich erwähnt und hatten eine bewegte Besitzergeschichte, wobei der Vorarlberger Einfluss bestimmend war. So erwarb das Kloster Mehrerau bei Bregenz die Alpe mit 67 Weiden im Jahre 1676. Ich schätze, dass der kleine Weiler Hirschgund, der sich an der Grenze nach Österreich befindet, ehemals zu dieser Alpe gehörte.
Heute sind sie Jungviehalpen mit dem Vorsäß "Schrine" (auf Balderschwanger Gebiet) und gehören der Weidegenossenschaft Sibratsgfäll als Pächter. Beide Hütten, der Untere Hirschgund (ca. 1300 m) und der Obere Hirschgund (1594 m) sind renoviert.
Das Alpgebiet gehörte lange Zeit der fürstl. Oberförsterei Waldburg-Wolfegg an. Nach meinen Erkenntnissen befindet sie sich aktuell im Besitz der Erbengemeinschaft des Industriellen Adolf Merckles (Stand 2016).
Auf der Schrattkarte ist die Alpe eindeutig auf Balderschwanger Gebiet eingezeichnet. Auf allen anderen Karten sind die Alpen jedoch westlich von der Kessler-Alpe (Kessel Alpen) zu finden. Auch die neue Alpenvereinskarte hat die Obere Hirschgundalpe auf Oberstdorfer Gebiet eingezeichnet.

Name:

Der Name erklärt sich leicht: Gund in dem Hirsche sind.

Das Wort „Gund“ tritt allein in der Gemeinde Oberstdorf in ca. 30 verschiedenen Namen auf. Es bezeichnet eine Hohlform oder eine ihr nahekommenden Geländeform, für die in der Geographie der Begriff „Kar“ steht. Es scheint aus dem galloromanischen „cumbitta“ entstanden zu sein, wurde also von der vordeutschen Urbevölkerung übernommen.

Auf- und Abstieg:

Von Hirschgund (956 m) aus gibt es einen Wanderweg hinauf zum Hirscheck (1922 m). Dieser Weg führt in der oberen Hälfte durch das Weidegebiet der Unteren - und Oberen Hirschgundalpe. Vom Hirscheck kann man in das Löwenthal hinuntersteigen und von dort geht es hinauf auf das Gottesackerplateau oder zurück nach Hirschgund.