Himmelschrofenalpe (1250 m, aufgelassen)
Die Himmelschrofenalpe (1250 m) liegt ca. 2 Stunden südlich vom Markt im Stillachtal auf dem Schrofensatz, einem mächtigen Vorsprung des Himmelschrofens. Die Sennhütte stand auf 1250 m Höhe und wurde als „die schönste Alpe ihrer Lage nach“ bezeichnet, denn von hier aus hat man eine bezaubernde Aus- und Fernsicht über den Freibergsee, den Markt, nach dem Grünten und in’s Unterland. Diese Alpe gehörte seit 1897 dem Prinzregenten Luitpold und ging danach an das Hause Wittelsbach. Heute ist sie im Besitz des Vereins der ehemaligen Rechtler.
Die Herkunft des Namens Himmelschrofenalpe bezieht sich sicherlich auf den Standort der Hütte auf dem Schrofensatz. Das Wort Schrofen kommt wahrscheinlich von den bis zu 300 m hohen Felsabbrüchen beim Gschlief, über denen die Alpwiesen lagen.
Dass diese Alpe nach einer Aufzeichnung des Försters Schwarzkopf schon 1858 aufgegeben wurde, lässt sich leicht nachvollziehen, wenn man den minimalen Ertrag der Alpe betrachtet. Von den 10 Kühen, welche hier Weide fanden, gewann man 5-6 Zentner Käse und ½ Zentner Butter. Damit lag die Alpe mit 55 Pfund Käse pro Kuh sehr deutlich unter dem Ertragsdurchschnitt .
Jedoch ist aus mündlichen Quellen bekannt, dass diese Alpe während des Ersten Weltkrieges und danach in der schlechten Zeit wieder beschlagen wurde. Die Grundmauern der Alpe sind noch deutlich zu erkennen. Interessant ist auch eine immer noch deutlich sichtbare Fahrspur, die vom südlichen Ende des Weidegebietes von der Zwölferplatte bis in die Nähe der Alphütte führt.
1922 wurde dort oben Holz geschlagen und mit einer Seilbahn, die wieder abgerissen wurde, nach unten transportiert. Fast die gesamte Weidefläche ist zurzeit von Fichten bewachsen und sieht nach eigenen Beobachtungen schlimm aus: Überall wütete der Käfer.
Trotzdem bietet das Gebiet, da es selten von Menschen besucht wird, Rückzugsmöglichkeiten für seltene Tiere wie dem Auerhahn.
Auf- und Abstieg:
Eine Wegspur, die südlich der Wildfütterung an der Zimmeroybrücke beginnt, führt hinauf zum Schrofensatz. Sie ist nicht leicht zu finden und auch leicht wieder zu verlieren. Bis auf einen kurzen Teil am Schluss ist sie jedoch nie ausgesetzt. Ehemals gab es noch zwei, heute abgegangene Wege zum Schrofensatz hinauf. Der eine begann gegenüber der Skiflugschanze (nördlich des Stundensteins) und stieg durch eine steile Rinne fast senkrecht nach oben. Der zweite führte von der Wendelinskapelle nach dem Gschlief über die Zwölfer- und Elferplatte zum südlichen Ende des Schrofensatzes.
Weitere Links:
Berge: Himmelschrofen