Himmelschrofen (1663 m, Mädelegabel-Gruppe)

Der Himmelschrofen im Süden Oberstdorfs
Der Himmelschrofen im Süden Oberstdorfs
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Genau südlich von Oberstdorf verdeckt dieser kleine Berg den Ausblick auf unseren Allgäuer Hauptkamm. Der sichtbare, nördlichste Punkt des Bergzuges, der das Stillach- vom Trettachtal scheidet, heißt Himmelschrofen (1673 m und 1759 m).

1986 errichteten 15 Oberstdorfer Ministranten ein drei Meter hohes Holzkreuz auf dem Gipfel.

Name:

Seinen Namen erhielt er von seiner Lage am südlichen Horizont (Himmel) von Oberstdorf und seinen Abbrüchen am Schrofensatz.

Erschließung:

Vom „Burgstall“ bei der „Schmalzgrube“ führt ein Steiglein steil über das „Gierenbad“ in das Alpgebiet der vorderen Ringatsgundalpe. Heute kann man dort vom Trettachtal aus Lawinenverbauungen sehen. Den Gipfel erreicht man dann weglos.

Den nordöstlichen Teil vom Himmelschrofen bis zum Vorderen Wildgundkopf - das Alpgebiet Ringertsgund - erschließt ein Pfad aus dem Trettachtal, der bei der alten eisernen Brücke vor Spielmannsau beginnt.

Auch der Aufstieg über den Schrofensatz ist weglos möglich. Wenn man die richtige Rinne erwischt, ist die Kletterei nicht so schlimm (1+).

Himmelschrofen vom Fellhorn
Himmelschrofen vom Fellhorn
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Himmelschrofen von Gerstruben
Himmelschrofen von Gerstruben
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Der „Gockelar“ am Girenbad

Wenn man von Oberstdorf aus zum Himmelschrofen blickt, erkennt man am östlichen Grat unter dem Gipfel eine grasbewachsene Mulde. Früher wuchs hier ein uralter, alleinstehender Bergahorn, der vom Ort aus deutlich zu sehen war. Modelmayr bezeichnet ihn 1903 als das Wahrzeichen des Ortes und verrät dabei seinen Spitznamen „Göcker“. Wahr­scheinlich hat er das Dialektwort „Go­cke­lar“ nicht richtig übertragen.

Dort befand sich früher ein altes Berg­hoi­bat­gebiet mit einer größeren Kochhütte. Diese soll um die Jahrhundertwende abgebrochen und im Schlatt nahe des Naturfreundehauses am Edmund-Probst-Weg, das damals natürlich noch nicht existierte, wieder aufgebaut worden sein.

Name:

Früher wurden bei uns wahrscheinlich alle großen Raubvögel „Gir“ (=Geier) bezeichnet. Warum dort jedoch der bei uns früh ausgestorbene Bartgeier oder der Steinadler sein Bad genommen haben sollen, erschließt sich mir nicht?

Das Gierenbad am Himmelschrofen
Das Gierenbad am Himmelschrofen
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Berghoibat am Gierenbad
Berghoibat am Gierenbad
Hilde Schmid