Hierenalpe (1563 m, aufgelassen)
Die Hierenalper Hütte lag drei Stunden südlich vom Markt entfernt auf 1563 m Höhe in der Nordflanke des Rückens des Fürschießers unterhalb des Krummen Steins. Die Weidegründe griffen auch auf die Westhänge über, gehörten aber seit jeher zum Traufberg. Die Zahl der Kühe schwankte zwischen 25 und 35 Kühen.
Sie stellte unter den Traufberger Alpen eine Ausnahme dar, da sie nicht zum Gericht Ehrenberg sondern zum Tigen Rettenberg-Sonthofen des Hochstifts Augsburg versteuerte. Wahrscheinlich wurde die Alpe ursprünglich von einem Angehörigen des Hochstifts erschlossen. 1531 wurde sie erstmals als "Ürenalb" schriftlich erwähnt. 1567 ging sie aus der Lehenschaft der Herren v. Heimenhofen zu Burgberg in die des Hochstifts Augsburg über. 1832 wird sie als Sennalpe genannt, die im Sommer mit 27 Kühen, 3 Kälbern und 20 Geißen beschlagen wurde. 1848 nennt Stützle 35 Kühe. 1877 wurden die Alpe vom Prinzregenten Luitpold erworben. 1886 erschien im Anzeigeblatt ein Inserat, dass die Sennalpe Hierenalpe zu verpachten sei. 26 - 28 Kühe konnten damals gesömmert werden. Im Jahre 1900 ging sie durch einen Tauschvertrag an Freiherr von Heyl. Zu der Auflassung der Alpe 1924 wird auch der schwierige Zugang durch den sehr steilen Wald beigetragen haben. Später wurde die Alphütte zu einer Jagdhütte umgebaut, denn dieses Gebiet ist noch immer ein hervorragendes Jagdgebiet. Schließlich kam sie 1953 durch Kauf an den Verein der ehemaligen Rechtler.
Anmerkung:
Der nicht ungefährliche Weg durch das Alpgebiet war ein sehr beliebter Steig für Schmuggler, die über Vierschüßer und den Krummen Stein zur Hierenalpe wanderten, denn auf dem Normalweg zur Kempter Hütte musste früher immer mit Zöllnern gerechnet werden. Noch beliebter für das im 19. Jahrhundert von den Tälerern gerne ausgeübte Gewerbe jedoch war der nächste, noch steilere Rücken am Fürschießer, der deshalb den Namen "Schwärzger Rücken" bekam.
Auf- und Abstieg:
Das Alpgebiet liegt am Aufstieg vom Traufberg über die Käserstatt (1248 m) auf den Fürschießer. Früher führten noch 2 weitere Wege hinauf. Der eine kam direkt aus Spielmannsau vom Norden über die Bubenebne. Der zweite begann bei der gegenüberliegenden Unteren Mädelealpe und stieg steil aus dem hinteren Trettachtal hinauf.