Gerstruber Älpele (1517m, aufgelassen)
Die Sennhütte des Gerstruber Älpeles stand eine halbe Stunde nördlich von Gerstruben auf 1517 m Höhe in der Mulde zwischen Hahnenköpfle und Riefenkopf. Von hier aus hat man eine sehr schöne Sicht in das Spielmannsauertal und auf den Himmelschrofen und den Kegelkopf.
Im 19. Jahrhundert wurden die Weiden der Gerstruber aufgeteilt und als Alpe bewirtschaftet. Sie erhielten als Namen eine einfache Zugehörigkeitsbezeichnung, daher auch der Name Gerstruber Älpele. Zwei anteilsverschiedene Besitzer haben sich diese geteilt, während die restlichen Gerstruber Anteile an der Gerstruber Alpe erhielten. In der Gemeindeordnung Gerstrubens von 1798 heißt es noch „das sogenannte älbele“, das „gemeinsam beschlagen würd“. In den 50er und 60er Jahren des vorletzten Jahrhunderts wurde das Gerstruber Älpele noch als Sennalpe bewirtschaftet. 1877 wurden die Alpe vom Prinzregenten Luitpold erworben, ging dann im Jahre 1900 durch einen Tauschvertrag an den Freiherrn von Heyl. Im Jahr 1933 wird sie zusammen mit Gerstruben als Alpe geführt, auf der 42 Stück Vieh und 10 Schweine sömmerten. Schließlich kam sie 1953 durch Kauf an den Verein der ehemaligen Rechtler.
Wenn man von Gerstruben aus zum Hahnenköpfle hinauf wandert, sind bei ca. 1450 m deutlich Mauerreste zu erkennen, die wahrscheinlich zu einer Jagdhütte gehören. Weiter oben stößt man dann auf eine zweite Stelle mit Grundmauern, die zur Alpe selbst gehört haben müssten.
Die früher gerodete Weidefläche wächst heute von allen Seiten stark mit „Eldra“ zu und wird von Förstern von unten her mit Fichten bepflanzt. Durch diese Waldvermehrung werden die Lawinenabgänge gemindert oder gar ganz vermieden. Heute wird dieses Gebiet als Jagdgebiet genutzt, was sich daraus schließen lässt, dass bei der Flur "Bachfall" ein Jägerstand gebaut wurde.
Auf- und Abstieg:
Wie beschrieben führt von Gerstruben ein Weg herauf auf das Hahnenköpfle. Dabei durchquert er das gesamte alte Weidegebiet des Gerstruber Älpeles. Vom Hahnenköpfle kann man dann über die Lugenalpe ins Oytal absteigen.