Eigentlich eine Alpe: Der Weiler Gaisalpe

Oberstdorf Alpe und Berggasthof Gaisalpe
Alpe und Berggasthof Gaisalpe
AR

Beschreibung und Geschichte

Ursprünglich war das gesamte Gebiet zwischen dem Rubihorn und dem Entschenkopf Alpgebiet der Gaisalpe. 1424 wird die Gaisalpe erstmals beurkundet. 1428 wurde im Lehenbuch des Hochstifts Augsburg erwähnt, dass ein „ Wäld-lin an Gaißalb" von Hans Schratt für 5 Pfund Haller gekauft wurde. 1486 wird bereits die „unter Gayß Alb" genannt.

Seit 1534 sind auf der Gaisalpe 4 Anwesen als Dauerwohnsitze nachgewiesen. Im Jahre 1604 war die Familie Schratt im Besitz aller 4 Anwesen. 1650 ließ der Augsburger Bischof ein Fischerhüttchen am Gaisalpsee bauen. 1792 oder kurz darauf wurde die Marienkapelle mit Hilfe einer Stiftung von 100 Gulden durch Joh. Jakob Schratt erbaut. 1795 führt Landschreiber Luger die "Gaißalp" als Weiler mit drei Häusern an, deren Besitzer als Hauptnahrungsquelle die Viehzucht betreiben.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden bis auf eine Ausnahme aus den dauerbewohnten Häusern successive wieder Alpen. 1811 sind erst 36 Bergweiden genannt und seit 1830 ist eine Sennalpe Gaisalpe bekannt.
1838 ist die Gaisalpe von der damals grasiernden Engerlingsplage verschont geblieben und die Bewohner errichten deshalb auf dem Entschenkopf und dem Rubihorn ein Kreuz.

Im Jahre 1892 kaufte Josef Zobel das Haus Nr. 3, das noch heute im Besitz der Familie ist. Zwei Jahre später erhält die Familie die Konzessionserteilung für eine Sommerwirtschaft und schon 1898 können 1063 Besucher gezählt werden. 1905 werden die beiden letzten "Schrattschen Güter" verkauft. Das Haus Nr.1 geht an den Brauereibesitzer Albert Gschwender. Das Haus Nr. 2 wird 1925 von Karl Richter gekauft. 1928 wird der Wanderweg zum Gaisalpsee angelegt. Das Gschwenderhaus wird 1956 von den Rubinger Rechtlern erworben. Im Jahre 1981 war nur noch das Haus Nr. 1, der Berggasthof Gaisalpe, ganzjährig bewohnt.

Die Gaisalpe um 1900 (Postkarte)
Die Gaisalpe um 1900 (Postkarte)
AR
Marienkapelle am Wallrafweg
Herbert Gruber