Der Landschaftsmaler Hermann Gabler (1908-1977)

Leider ist von dem Lehrer Hermann Gabler nur wenig bekannt. Er wurde am 30. 5. 1908 in Babenhausen geboren und erlebte seine Kindheit in Immenstadt. Nach Studium und einem ersten Lehrereinsatz in Gunzensried wurde er 1939 nach Oberstdorf an die damalige Volksschule versetzt. Er blieb damals nur kurz an der Schule, weil er schon bald als Meldefahrer zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Da ihm die kalten Winter gesundheitlich stark zusetzten, wurde er nach Garmisch verlegt, wo er Kontakt zu bekannteren Malern, wie Ludwig Gschossmann, Gilbert Palmis und Erich Merker aufbaute. Mit ihnen gemeinsam konnte er im Atelier arbeiten, was seine künstlerische Entwicklung wesentlich beeinflusste.
Gabler HermannNach dem Krieg kam er nach Oberstdorf zurück und unterrichtete noch einige Zeit an katholischen Knabenschule, bevor er sich voll seiner künstlerischen Tätigkeit widmete. 1948 richtete er sich im neuerbauten Haus ein kleines Atelier mit Ausstellungsraumein. Als Künstler wurde er besonders von seiner heimatlichen Bergwelt angezogen. Sein Sohn Arno Gabler schrieb in einem Artikel in der Zeitschrift "Unser Oberstdorf": "In vielen Skizzenbüchern erfasste er mit Bleistift und Aquarellfarben den Wandel des Lichtes, die Wolkenformationen und deren Spiegelungen auf Wasserflächen. Seine Landschaftsbilder in Aquarell- und Öltechhik sind gleichsam Portraits erlebter Landschaften, abgerückt vom Getriebe der Welt. Die landschaftliche Schönheit im Wechsel der Jahreszeiten, den Zauber der Unberührtheit und die Skala von Stimmungen vom ersten Sonnenstrahl bis zum warmen Abendlicht hat er zum bildnerischen Naturerlebnis gesteigert."
In den Ferienzeiten nutzte er zusammen mit weiteren Künstlern, die es damals nach Oberstdorf verschlagen hatte, die Räume der Volksschule, um Ausstellungen zu organisieren, die bei den Kurgästen und Einheimischen große Anerkennung fanden. Im Laufe der Jahre erwarb er sich einen treuen Stamm von Kunden und so konnte er sich im Jahr 1956 eine größeres Attelier leisten. Damals begann er sich von Gemeinschaftsausstellungen zurückzuzeihen und nur noch im eigenen Ausstellungsraum auszustellen. Er wollte selbständig sein und blieb dies bis zu seinem Tod im Jahre 1977.
zusammengestellt Alex Rößle