Die Fasnacht (oder auch Fastnacht)

Fastnachtsumzug in den 60er-Jahren
Fastnachtsumzug in den 60er-Jahren
Hilde Schmid

In Oberstdorf gibt es im Gegensatz zu anderen Gebieten in Deutschland keinen Karneval und keinen Fasching statt. Bei uns und so auch im ganzen alemannischen Sprachraum heißt diese Zeit zwischen Dreikönig und dem Aschermittwoch "Fasnacht". Aber keine Angst, auch bei uns hat dies nur bedingt mit der Fastenzeit zu tun. Damit Sie einen kleinen Einblick in unsere Fastnacht, die Zeit vor der Fastenzeit, erhalten, mache ich Sie hier mit den wichtigsten Tagen vertraut:
Mit dem "Gumpigen Donnerstag", der "Wibrfasnacht", werden bei uns die "tollen Tage" eingeläutet. Ihm folgen der "Rusige Frittag", der "Schmotzige Samschtag" mit seinen Schmalzküchle, der Fasnachtsunntag mit dem Umzug, der Fasnachtsmätag und zum Abschluss der Fasnachtsaftermätag. An diesem wurde noch bis in 90er Jahre in der Gaststätte zum Bahnhof die "Fasnacht" nach einer "Trauerrede" begraben.

Reiser berichtete in seinem Buch "Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus" (Band 2) von einem Fastnachtsreiten, das früher in Oberstdorf durchgeführt wurde. Ein Bild mit der Beschreibung des Brauches finden Sie unten. Außerdem erzählt er in seinem Sagenteil (Band 1) von Wilden Mändle, die Fastnach feiern (siehe Links).

Noch vor wenigen Jahrzehnten war es in Oberstdorf üblich, dass die Kinder in der Fastnachtszeit von Haus zu Haus gingen und Fastnachtssprüchle aufsagten. Dafür bekamen sie "Gutzle" (=Bonbons) oder Kiachle (Schmalzgebäck). Leider ist dieser Brauch in den letzten Jahren aus der Mode gekommen und mit ihm natürlich auch die netten Sprüchle, von denen ich Ihnen eine kleine Auswahl (siehe Links) vorstellen möchte. Viel Spaß beim Übersetzen! Bringen Sie’s heraus?

Fastnachtsumzug in 70er-Jahren
Fastnachtsumzug in 70er-Jahren
AR
Fastnachtsumzug 2009
Fastnachtsumzug 2009
AR