Einödsberg-Alpe (1550 - 1900 m, Galt)
Die Einödsbergalpe liegt drei bis vier Stunden südlich vom Markt. Das fast unzugängliche Alpgebiet liegt auf der Westseite des Himmelschrofenzugs zwischen dem Schmalhorn im Norden und dem Wildgundkopf im Süden und greift zugleich auf die Ostseite hinüber. Sie besitzt zwei Alphütten: Vorderer Einödsberg (1641 m) und Hinterer Einödsberg (1555 m)
Im Jahre 1482 wurde sie mit der wahrscheinlich ältesten bekannten Alpordnung des Allgäus ausgestattet. Nach der zwischen 1566 und 1580 entstandenen Alpordnung hatte die Alpe Einödsberg 218 Weiden, wovon 56 den Herren von Laubenberg-Stein und von Rauhenzell, 36 dem Spital Kempten, der Rest 19 Bauern aus dem Oberallgäu gehörten. 1629 war der Beschlag „20 Roß“ und „140 stir“, worunter Ochsen zu verstehen sind. Die Genossenschaftsalpe Einödsberg, wurde im 19. Jahrhundert geteilt und in Privatbesitz übergeführt. Stützle beschreibt, dass auf Vorderer und Hinterer Alpe um 1848 über 100 Kühe sömmerten, was für heutige Verhältnisse bei den steilen Hängen fast unmöglich erscheint. Da die Alpböden auch auf der anderen Bergseite mit eigener Melke lagen, wurde die Milch dann zum Grat hinaufgetragen und dort mit Schlitten zur Sennhütte zum Käsen gebracht. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel gingen beide Alpen in den Jahren 1863 bzw. 1879 in das Eigentum des damaligen Prinzen Luitpold von Bayern über. Noch während des Ersten Weltkrieges wurde die Vordere Einödsbergalpe als Sennalpe genutzt, nach dem Weltkrieg wurde sie von der Gemeinde Oberstdorf gepachtet, war aber zu diesem Zeitpunkt schon eine Schafalpe.
Nachdem die Alpe 1930 wegen der Wirtschaftskrise kurzeitig nicht mehr beschlagen war, wurden beide Alpen zusammen von der Interessengemeinschaft Allgäuer Bergschafzüchter gepachtet und mit 1200-1400 Bergschafen beschlagen. 1933 werden die Alpen jedoch wieder getrennt aufgeführt und es weideten auf der Vorderen Einödsbergalpe 40 Stück Vieh und auf der Hinteren Einödsbergalpe 58 Stück Vieh und 300 Schafe. 1998 wurden die Alpen von dem Hause Wittelsbach an Herrn Kurrle aus Bolsterlang verkauft, der die verfallene Stallung und Hütte der Hinteren Alpe im Jahre 2002 wieder aufgebaut hat. Im Jahr 2006 wurde das Alpgebiet in die "Manfred Kurrle Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen" überführt.
Die Alpe kommt auch im Sagenbuch Reiser aus dem Jahr 1895 zweimal vor.
Auf- und Abstieg:
Von Birgsau und auch von Einödsbach aus führen jeweils Wege hinauf zur Hinteren Einödsbergalpe und von dort weiter hinauf zur Vorderen Alpe.
Früher gab es auch einen Weg von der Alpe durch die Fluren Häsels Gern, im Sack und Tagweidle hinunter zur Unteren Mädelealpe im Spielmannsauertal.
Weitere Links:
Berge: Schmalhorn, Spätengundkopf, Wildengundkopf