Dietersbacher Alpe (1330 m, Galt, bewirtet)
Unter der wilden Höfats liegt diese Galtalpe 8,5 km von Oberstdorf entfernt hinter der Ortschaft Gerstruben und der Gerstruber Alpe am Talschluss des Dietersbachtals, einem östlichen Seitental des Trettachtales. Sein Weidegebiet reicht von 1300 - 2000 m.
Die Alpe Dietersbach, eine der ältesten Alpen des Allgäus, umfasste ursprünglich wahrscheinlich das gesamte heutige Dietersbachtal einschließlich Gerstrubens und dem Dietersberg im Trettachtal. Im 13. Jahrhundert wurden die Alpe und der Dietersberg durch die Gründung Gerstrubens getrennt. Obwohl die Alpe Dietersbach sicher viel älter ist, wurde sie jedoch erstmals erst 1394 erwähnt (Salbuch des Stiftes Kempten). Das Kloster Kempten war Eigentümer der Alpe und gab die Weiden als Lehen bevorzugt an seine Bauern (hauptsächlich südlich von Kempten). Erst ab dem Jahre 1493 gelingt es erstmals einem Gerstruber, dem Conrad Hürtz, Rinderweiden im Dietersbach zu kaufen. In den nächsten hundert Jahren nimmt der Gerstruber Weidebesitz stetig zu und auch Oberstdorfer zogen nach. In den ersten Jahren des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) kauften sich dann Oberstdorfer, wahrscheinlich durch Kriegsgewinne reich geworden, großflächig ein. In der Folge kommt es schleichend zur Teilung der beiden Alpen Alpe Dietersbach (Oberstdorfer Besitzer) und Gerstruber Alpe (Gerstruber Besitzer), die dann sicher im Jahre 1782 vollzogen war. 1896 wurden beide Alpen von Cornelius Wilhelm Heyl für 100.000 Mark (laut Franz Alois Schratt) gekauft. 1933 weideten auf der 354 ha großen Alpe 51 Stück Vieh. Freifrau Anneli Heyl veräußerte den Besitz 1953 an die Oberstdorfer Rechtler. Im Lawinenwinter 1974/75 wurde das Alpgebäude stark beschädigt und im Jahre 1975 wieder in Stand gesetzt. Im Heimatmuseum steht übrigens ein Modell der alten Alpe. Heute werden die beiden Alpen wieder gemeinsam als ein Weidegebiet genutzt.
Am Älpelesattel (1801 m) befand sich ehemals auch ein Alplager, das jedoch aufgegeben wurde. Die Hütte ist heute verfallen.
Name:
Der Name erklärt sich von selbst: Bergtal des Dieters
Auf- und Abstieg:
Das Dieterbachertal ist ein östliches Seitental des Trettachtales. Der Weg führt von Oberstdorf über Gruben nach Dietersberg. Dort beginnt der Anstieg zur Ortschaft Gerstruben, das zu Beginn des Tales liegt. Die Alpe selbst
liegt hinter der Gerstruber-Alpe am Talschluss des Dietersbacher Tales. Vor dort gibt es nur noch einen Steig über den Älpelesattel zur Käseralpe im Oytal. Der noch in der Schrattkarte abgebildete Steig hinüber zur Krautersalpe existiert leider nicht mehr.