Die Abbachkapelle zu Loretto bei Oberstdorf
Über die Entstehung dieser Kapelle wird folgendes erzählt:
In alten Zeiten war die Stillach wiederholt derart verheerend aufgetreten, dass die Feldungen im Oberstdorfer Ösch alle bedroht wurde. Da gelobten die Oberstdorfer, sie wollten eine Kapelle erbauen, wenn sich der Fluß ableiten ließe, und veranstalteten unter Vorantragung von Kreuz und Fahne einen Bittgang. Nach einigen habe sich dabei die Macht der Kreuzes in wunderbarer Weise gezeigt; denn den Weg, den man mit dem Kreuze eingeschlagen habe, den habe das Wasser auch zu seinem Laufe gewählt und alle die Biegungen und Krümmungen mitgemacht, in denen man mit dem Kreuze vorangegangen sei. Diese Krümmungen habe man absichtlich gemacht, weil man schon damals glaubte, der "Bach könne dann weniger Schaden thun“, und bis auf heute hat der Bachlauf seine wunderlichen Biegungen und Krümmungen beibehalten. Die Kapelle wurde dem Gelöbnis entsprechend erbaut und zum bleibenden Andenken „Abbachkapelle“ genannt.