Der 13. Rumpelklaos

Wilde Klausen in der Walserstraße (2014)
Wilde Klausen in der Walserstraße (2014)
Herbert Gruber

Vor Jahren taten sich einmal eine Anzahl Burgberger Burschen zusammen, vermummten sich und machten nun, wie es damals noch allgemein war, den "Rumpelklaos", indem sie im Dorfe allerlei Lärm und Spektakel machten und so die Kinder schreckten. Es waren ihrer zwölf, und als sie in Burgberg fertig waren, wollten sie noch nach Winkel und Berghofen, bemerkten aber unterwegs, daß es nun ihrer dreizehn seien, und einer flüsterte dem anderen zu, wie das käme, sie wären doch anfänglich nur ihrer zwölf gewesen. Als sie aber zur Ostrachbrücke kamen, sahen sie deutlich, daß der dreizehnte Bockfüße hatte. Darob erschraken sie so sehr daß sie auseinander sprangen und heimliefen. Von da an mochte keiner mehr den Rumpelklaos machen, und so ist derselbe nach und nach ganz abgekommen.

Anm. des Verfassers:
Laut Reiser gibt es diese Sage mit wechselnder Lokalisierung im ganzen Oberallgäu. Nach meiner Erkenntnis wurde diese Sage auch von Oberstdorf und dem Faltenbachgebiet erzählt.

Das Motiv des überzähligen Klausen kommt in den  verschiedensten Variationen im gesamten Allgäuer und auch Vorarlberger Raum vor. Meist haben sie ein weitaus drastischeres Ende, denn einer der Klausen oder gar alle müssen sterben. Es drängt sich der Verdacht auf, dass diese Sage eher ein Disziplinierungsmittel darstellt, um das ausufernde Brauchtum des Klausentreibens einzudämmen, denn dieses Klausentreiben war seit eh und je ein Dorn im Auge der Obrigkeit. Dies bestätigt auch Gertrud Meier aus Sonthofen: „ Von einem älteren Jäger wurde mir gesagt, dass dieser verkleidete Teufel sogar der Gendarm selber gewesen sei, der dem Treiben ein Ende machen wollte.“