Biberkopf (2600 m, Rappenalp-Gruppe)

Biberkopf - Rappenseekopf - Hochgundspitze von der Großen Steinscharte
Biberkopf - Rappenseekopf - Hochgundspitze von der Großen Steinscharte
Nina Rößle

Der südlichste Gipfel der Allgäuer Alpen und ganz Deutschlands ist der 2600 m hohe Biberkopf. Sein Felskopf erhebt sich direkt über der Biberalpe im Rappenalptal. Groth zählt ihn zu den Rappen-Alpen, die mit dem Linkerskopf im Nordosten beginnen und mit dem Biberkopf im Südwesten enden. Früher wurde er auch Biberhorn und Hundskopf - auf österreichischer Seite oberhalb Lechtleitens gibt es eine Alpe dieses Namens - genannt.

Die Ortsgruppe Obergünzburg der DAV-Sektion Kempten errichtet 1959 ein bronzebeschlagenes Lärchenholzkreuz auf dem Gipfel. Es soll aber schon vor dem Krieg dort eines gestanden haben.

Name:

Der Name "Biberkopf", der wahrscheinlich von der gleichnamigen Alpe herrührt, hat sich Ende des 19 Jahrhunderts durchgesetzt. Der Name geht auf den Tiernamen Biber zurück.

Besteigungsgeschichte:

Spiehler nimmt als gesichert an, dass der Berg erstmals bei der Triangulierung des Allgäus 1818/1819 bestiegen wurde. Weitere Besteigungen wurden bei der Triangulierung und Katasteraufnahme Tirols und Vorarlbergs zwischen 1816 und 1820 durch Vermesser über die Hundskopfalpe vorgenommen. 1853 waren wieder Vermesser mit einigen Tiroler Trägern auf dem Gipfel. Gümbel war 1854 am Berg, wobei nicht sicher ist, ob er auch oben war. Ein erster Anstieg über die Nordflanke ist durch Holler und Thaddäus Blattner im Jahre 1857 durchgeführt worden. 1869 war natürlich Barth wieder oben.[1]

Einen humorvollen und überaus lesenswerten Artikel über seine Besteigungsversuche schrieb Modlmayr übrigens in seinen „Bunte Bilder aus dem oberen Allgäu“[2].

Erschließung:

Von der Rappenseehütte aus führt ein Weg zuerst zum Sattel zwischen Hochrappenkopf und Rappenseekopf, nun östlich unter dem Hochrappenkopf hindurch und dann über den Verbindungskamm zum Biberkopf auf die Westseite des Berges. Von hier gelangt man auf einem verhältnismäßig einfachen Steig nördlich des Westgrates durch Schichtrinnen zum Gipfel. Natürlich gibt es weitere Aufstiegsmöglichkeiten, die jedoch mindestens Trittsicherheit erfordern.

Fußnoten:

 

[1] Über weitere Besteigungen und Gipfelstürmer berichtet Eugen Thomma im Heft 53 „Unser Oberstdorf“. In diesem zitiert er abwechslungsreich aus einem Gipfelbuch, dessen erste Eintragung vom 1. August 1915 stammte.

[2] Modlmayr S. 49ff

Der Biberkopf vom Haldenwanger Eck
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