Das Alpenschneehuhn - der Schneehöhlenbauer

Wer öfter im Winter auf Skitouren in höheren Lagen unserer Alpen unterwegs ist, dem ist es sicher schon passiert, dass er beinahe über ein Schneehuhn gestolpert wäre. Das Alpenschneehuhn (Lagopus muta) verlässt sich nämlich lange auf seine weiße Tarnfarbe und räumt erst im letzten Augenblick mit lautem Geschimpfe seinen Sitzplatz. Wenn es kälter wird, dann graben sie sich im Schnee zuerst zunächst senkrecht nach unten und dann einen horizontalen bis zu einem Meter langen Gang. Obwohl die Decke über der Schneekammer nur etwa 5 cm dick ist, isoliert sie so stark, dass die Temperaturen auch bei extremer Kälte kaum unter 0 Grad abfallen. Dabei verschließt der Vogel seinen Tunnel wird hinter sich. Die Sauerstoffzufuhr wird durch ein kleines Schnabelloch in der Decke gewährleistet. Diese Schneehöhlen ermöglichen selbst noch bei Außentemperaturen von −50 °C ein Überleben. Im Winter sind die Schneehühner es gewohnt über große Zeiträume von extrem nährstoffarme Kost wie Nadeln oder Knospen zu leben. Wie das Murmeltier und der Alpenschneehase ist es ein Eiszeitrelikt der Würm-Kältezeit.

Das Alpenschneehuhn gehört wie das Birkhuhn und der Auerhahn zur Unterfamilie der Rauhfußhühner und sie sind wie diese vom Aussterben bedroht und stehen unter Artenschutz. Deshalb ist es wichtig ihre Rückzugsräume in den Bergen zu erhalten und zu schützen. Skitourengeher werden gebeten Einstands- oder Überwinterungsgebiete zu meiden.

Die Schneehühner werden etwa ein halbes Kilo schwer und bis zu 40 cm groß. Die Flügelspannweite beträgt über einem halben Meter. Das Gefieder passt sich den Jahreszeiten an. Im Winter ist es weiß, im Frühjahr graubraun, schwarz, beige und weiß gefleckt und im Sommer grau-gesprenkelt. Das Männchen erkennt man an einem roten Fleck über dem Auge. Seine 3 - 11 Eier brütet es in 21–23 Tage in kaum ausgepolsterte flache Mulden, versteckt zwischen Steinen und Sträuchern aus. Die Küken sind Nestflüchter und schon nach zwei Wochen flugtauglich.